Nur auf den ersten Blick ist dieser Unfall auf einer Skitour ein ungewöhnlicher: Eine 45-jährige Einheimische stürzte am Samstag im Tiroler Schmirntal in einen Bach, weil sie bei der Abfahrt die schmale Brücke darüber verfehlte. Bachläufe stellen gerade im Frühjahr eine wenig beachtete Gefahrenquelle dar.
Die 45-Jährige hatte am Vormittag als Mitglied einer 14-köpfigen, befreundeten Gruppe in Schmirn eine Skitour von Kasern auf die Kleegrubenscharte (2495 m) unternommen. Nach Erreichen des Ziels fuhren die Sportler im Bereich der Aufstiegsroute zurück. Dabei musste die Gruppe gegen 13 Uhr kurz vor Kasern in rund 1650 Metern auf einer schmalen Brücke ein Bachbett überqueren.
Brücke verfehlt
Die 45-Jährige, die mit einem Splitboard unterwegs war, verfehlte die Brücke und stürzte rund eineinhalb Meter in das Bachbett hinab. Die nachkommenden Gruppenmitglieder – darunter eine Ärztin – hörten die Frau schreien und entdeckten sie im Bachbett. Sie versorgten die Verletzte und verständigten die Rettungskräfte. Der Notarzthubschrauber flog die 45-Jährige schließlich in die Innsbrucker Klinik. Sie hat Frakturen am Oberschenkel und Oberarm erlitten.
Gefährliche Hohlräume
Bachläufe wurden schon vielen Skitourengehern zum Verhängnis. Zugeschneit sind sie vor allem im Frühjahr heimtückische Gefahrenquellen. Die Schneebrücken darüber halten der Belastung eines Skifahrers oft nicht stand, ein Durchbrechen in den Hohlraum darunter und das Wasser kann fatal enden. Die „Untere Zwinge“ am Zwieselbacher Roßkogel (3081 m) in den Stubaier Alpen beispielsweise ist vor einigen Jahren für eine Skitourengeherin zur tödlichen Falle geworden.
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