Auch Strom abgezapft

Drogenbande hatte Haus zu Hanfplantage umgebaut

Oberösterreich
16.04.2021 06:36

Eine Profi-Drogenplantage haben Polizisten in Grünburg ausgehoben. Ein Trio hatte ein leerstehendes Haus vom Keller bis zum Dachboden dafür adaptiert. Der Hausbesitzer will davon gar nichts mitbekommen haben.

Anfang April 2021 erhielt die Polizei die Information, dass bei einem leerstehenden Einfamilienhaus in der Gemeinde Grünburg zunehmende Geruchsbelästigung durch vermutlichen Cannabisgeruch wahrzunehmen ist. Der koordinierte Kriminaldienst des Bezirkes Kirchdorf führte anschließend umfangreiche Erhebungen durch, wobei ermittelt werden konnte, dass das Haus von Personen bewohnt wurde, obwohl diese nicht polizeilich in Österreich gemeldet waren. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Steyr wurde am 14. April 2021 eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dabei konnten im Haus zwei in Österreich illegal aufhältige serbische Staatsangehörige, 38 und 41 Jahre alt, sowie ein 28-Jähriger aus Wels angetroffen werden. Außerdem konnte eine höchst professionelle Cannabisaufzuchtanlage vorgefunden werden, welche sich auf das gesamte Gebäude erstreckte. Die Beschuldigten zweigten Strom ab, indem sie die Kellerwand aufstemmten, dort die Haushauptzuleitung mittels Freileitungsklemmen anzapften, den Stromzähler somit illegaler Weise umgingen und damit einen eigens für die Cannabiszucht angefertigten Stromverteiler versorgten.

Entlüftung
Weiters führten durch das gesamte Gebäude zahlreiche Entlüftungsschläuche, um den Cannabisgeruch und die Abluft über den Dachboden abzuleiten. Für die Wasserversorgung der Pflanzen waren pro Stockwerk eine mehrere hundert Liter fassende Wasserfalttonne und eine Tauchpumpe im Einsatz. Es kann derzeit davon ausgegangen werden, dass zeitgleich im gesamten Gebäude etwa 880 Pflanzen seit Anfang Februar großgezogen und abgeerntet wurden.

Fertig abgepackt
Der Polizei gelang es 22,65 kg bereits abgeerntete und zur Trocknung ausgebreitete bzw. teilweise bereits zum Verkauf abgepackte Cannabisblüten sicherzustellen. Der Straßenverkaufswert der Cannabisblüten liegt bei 225.000 Euro. Die Beschuldigten wurden nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Steyr in die Justizanstalt Garsten eingeliefert.

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