Ob Gold, Silber, Wertpapiere oder Immobilien - diese sicheren Geldanlagen stehen in der Krise hoch im Kurs. Immer mehr Investoren lassen sich aber auch auf Geschäfte mit Kryptowährungen ein. Hohe Gewinne versprach ein vermeintlicher Finanzmarktprofi einem Unternehmer aus dem Burgenland. Innerhalb weniger Monate legte der Kunde viel Geld an, am Ende waren 56.000 € verloren.
Reges Treiben herrscht auf der Börse für Bitcoin-Händler. Angebote ändern sich - im Vergleich zum „wirklichen Leben“ - kurzfristig. „Abrupt geht’s rauf, abrupt geht’s runter,“ verraten Insider. Das ist nichts für schwache Nerven, aber verlockend. Weltweit sollen in einem Jahr vier Milliarden US-Dollar in die Kryptowährung geflossen sein.
Versprechen von hohen Gewinnen
Auch etliche burgenländische Unternehmer mit genügend Geldreserven investierten während der Corona-Krise vermehrt in virtuelle Geschäfte. Die Spekulationen kamen einem Anleger aus dem Bezirk Jennersdorf teuer zu stehen. Nach leichten Gewinnen, die die Einlagen von mehreren tausend Euro auf seinem Aktienkonto langsam in die Höhe klettern ließen, meldete sich ein angeblicher Kundenberater einer Finanzmarktfirma per Telefon bei ihm. Der mutmaßliche Spezialist machte offenbar einen guten Eindruck.
Die Anrufe häuften sich, schließlich überredete der „Bankier“ den Unternehmer zu Anlagen in Kryptowährungen, die „weit höhere Gewinne abwerfen“, lautete das für den Burgenländer glaubwürdige Versprechen. Auf Anweisung des Vertrauensmannes wurde ein Konto in Deutschland eröffnet und über eine internationale Internetadresse ein Wallet, sprich Brieftasche, bereitgestellt.
Innerhalb weniger Monate wurden in mehreren Tranchen mehr als 35.000 Euro überwiesen
Ein Ermittler
Kein Zugriff auf Konto
Anfangs waren für das Opfer auf dem sogenannten Wallet Gewinnzuwächse am laufenden Band mitzuverfolgen. Doch plötzlich hatte der Burgenländer keinen Zugriff mehr auf sein Geld. „Solche Fälle werden immer wieder gemeldet“, warnen Cyber-Fahnder. Im aktuellen Fall stieg der gesamte Verlust auf 56.000 Euro an.
Sowohl die betroffene Finanzmarktfirma als auch der Betreiber der offiziellen Internetadresse ließ dem leidgeprüften Anleger ausrichten, dass es sich in dieser Causa um einen globalen Betrug handelt. Wenngleich Interpol in derartige Fälle eingeschaltet ist, auf Rückzahlung seines Geldes hofft der 34-Jährige vergebens.
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