Mehr Cyber-Verbrechen

Kriminalstatistik: Weniger Einbrüche und Gewalt

(Bild: P. Huber)

In der Steiermark wurde 2020 wegen Corona bei den meisten Strafdelikten ein Rückgang verzeichnet, hieß es am Donnerstag bei der Präsentation der Kriminalstatistik. Die Gesamtkriminalität ist um 11,9 Prozent auf 46.825 angezeigte Taten zurückgegangen, das waren 6.318 Anzeigen weniger. Bei Gewalt, Drogen sowie Eigentumsdelikten gab es Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich. Ein Plus musste in der Internet- sowie Wirtschafts- und Betrugskriminalität verzeichnet werden.

Die Kriminalität ist in der Steiermark im letzten Jahr gesunken - um knapp zwölf Prozent. „Corona-bedingt“, weiß der stellvertretende Landespolizeidirektor Manfred Komericky. Die Zahl der Einbrüche ging zwischenzeitlich gegen Null - im Herbst habe es in Graz gerade einmal zwei Fälle gegeben, sagt Wolfgang Lackner, der Leiter des Landeskriminalamts: „Die meisten Menschen waren ja den ganzen Tag zu Hause und die Grenzen wurden rigoros kontrolliert.“

Sprunghafter Anstieg bei Verbrechen im Internet
Gestiegen ist die Internetkriminalität - ebenfalls Corona-bedingt. Man habe zwar schon in vergangenen Jahren Steigerungen bemerkt, aber als im März 2020 die Gesellschaft „stillgelegt“ wurde, habe es einen sprunghaften Anstieg gegeben, so Lackner. Im Bereich Cybercrime (darunter fallen Hackerangriffe auf Unternehmen) beträgt das Plus 123 Prozent, aber auch der klassische Internetbetrug hat zugenommen.

(Bild: APA/EPA/RALF HIRSCHBERGER)

Die Gewaltkriminalität ist um 11,3 Prozent zurückgegangen. Es gab fünf Morde in der Steiermark, gleich viele wie 2019. Mehr geworden ist, wie schon befürchtet, die häusliche Gewalt.

Das Plus von 8,9 Prozent im Bereich Wirtschaft- und Betrugskriminalität ist auf die Operation „Sudoku“ zurückzuführen. Nigerianer, die von Graz aus im großen Stil Sozialleistungsbetrug betrieben haben, wurden von der Polizei geschnappt.