Identifiziert Abfälle

LitterCam: KI-Kamera bestraft fahrende Müllsünder

Elektronik
05.03.2021 14:13

Unachtsam aus dem Auto geworfene Abfälle verursachen allein in England jährlich Reinigungskosten von mehreren hundert Millionen Pfund. Dort will man daher nun fahrende Umweltsünder mittels künstlicher Intelligenz auf frischer Tat ertappen - und automatisch bestrafen.

LitterCam nennt sich das System, mit dem das gleichnamige Start-up Kommunalverwaltungen und Autobahnbetreibern bei der Müllbekämpfung unter die Arme greifen möchte - und das nahezu vollautomatisch. Kameras samt Software sollen demnach erkennen, wenn Verkehrsteilnehmer ihren Mist einfach auf der Straße entsorgen. Dabei sollen laut BBC-Bericht selbst kleinste Abfälle wie Zigarettenstummel identifiziert werden können.

Wird ein mutmaßlicher Verstoß erkannt, meldet die LitterCam das Fahrzeug mittels dazugehörigem Autokennzeichen in einer Zentrale, wo ein menschlicher „Operator“ nach Ansicht des Videomaterials das letzte Wort darüber hat, ob ein Vergehen vorliegt oder nicht. Falls ja, wird automatisch eine Strafe von mindestens 90 Pfund (umgerechnet rund 104 Euro) verhängt. Ein ähnliches System wird in Australien bereits zum Aufspüren von Handy-Sündern verwendet.

Weniger Kosten und Risiken
Kommunen sollen von der „Abfallkamera“ gleich in mehrerlei Hinsicht profitieren: Zum einen soll durch die automatisierten Strafen mehr Geld in die Gemeindekassen fließen, zum anderen sollen die Kosten für die Beseitigung des Abfalls reduziert werden, da städtische Mitarbeiter mithilfe des Systems gezielt dorthin geschickt werden könnten, wo der Müll liege. Dadurch hätten sie wiederum Zeit für andere, wichtigere Aufgaben. Zugleich werde das Risiko, dem die Mitarbeiter insbesondere bei der Beseitigung des Mülls auf Autobahnen ausgesetzt seien, gesenkt, so LitterCam in einem Werbevideo.

Langfristig soll die Technologie dabei helfen, das „Abfallverhalten“ von Autofahrern zu ändern. Ob es funktioniert, wird sich schon bald zeigen: In wenigen Wochen soll das von Datenschützern kritisch beäugte System probeweise in Maidstone, der Hauptstadt der Grafschaft Kent, zum Einsatz kommen. Dort hat die Müllverschmutzung durch Autofahrer laut Stadtverwaltung seit Pandemiebeginn um bis zu 250 Prozent zugenommen.

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