Erholung im Sommer?

Flughafen Wien hofft auf EU-weiten Corona-Impfpass

Wien
04.03.2021 13:28

Der Flughafen Wien hat 2020 wegen der Coronapandemie 75,7 Millionen Euro Verlust gemacht. Das waren die ersten roten Zahlen seit der Gründung. Heuer soll es wieder bergauf gehen, Voraussetzung dafür ist freilich eine Erholung des Flugverkehrs. Dieser soll nach Vorstellung der Flughafenvorstände durch einen breit akzeptierten Impf- und Testnachweis in Schwung kommen. Einen solchen „Grünen Pass“ soll es laut EU-Plan bis zum Sommer geben.

Derzeit liegt das tägliche Passagieraufkommen unter zehn Prozent des Vorkrisenniveaus. Die Nachfrage nach Flugreisen sei aber weiter hoch, ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher würde gerne mit dem Flieger in den Urlaub abheben, zitierte Vorstand Günther Ofner bei der Bilanzpressekonferenz eine Umfrage. Personen die geimpft, nach überstandener Krankheit immun oder unmittelbar vor Reiseantritt getestet sind, müssten reisen dürfen. Diesen Menschen das Reisen zu verbieten sei weder rechtlich, politisch noch ethisch zu rechtfertigen, meinte der Flughafen-Vorstand.

Wenn Erholung, dann langsam
Ein EU-weiter elektronischer Nachweis sollte dafür rasch beschlossen und vor dem Sommer technisch umgesetzt werden, hoffte Ofner. Flughafenvorstand Julian Jäger setzt darauf, dass ein solcher „Grüner Pass“ Europa als Freibrief für Reisen akzeptiert werden. Fluglinien könnten das leicht überprüfen. Immerhin seien im August 2020 noch ohne Impfungen und mit wenigen, teuren Tests 25.000 Menschen geflogen, da wäre eine Steigerung gut möglich. Kommt es zu einer Wiederbelebung der Reisetätigkeit, könnte der Flughafen Wien heuer 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen, 2022 dann 70 und 2023 etwa 80 Prozent, so Jäger. Die Erholung würde also nur langsam erfolgen.

AUA: Keine Impfpflicht
Auch bei den Austrian Airlines hofft man auf Nachfrage von krone.at auf einen EU-weiten Impfpass, ideal sei auf lange Sicht aufgrund internationaler Flugziele „eine globale Lösung“. Zugleich betont die AUA, dass es eine Impfpflicht für Fluggäste nicht geben werde. Man gehe aber davon aus, dass viele Staaten vor der Einreise einen Impfnachweis oder zumindest einen negativen Test verlangen werden. 

Ohne Kurzarbeit Stellenabbau
Die AUA hofft, die Kurzarbeit noch bis zum 1. Quartal 2022 verlängern zu können. Der Flughafen Wien braucht bis Ende 2022 noch Kurzarbeit, sonst drohe ein massiver Jobabbau, sagte Ofner. Bis 2023 würden aufgrund der erwarteten niedrigeren Passagierzahlen am Flughafen Jobs wegfallen. Von derzeit etwa 5200 Jobs werde es einen Rückgang auf rund 4700 Stellen geben.

2020 ist der Umsatz des Flughafens im Vergleich zu 2019 um rund 61 Prozent auf 333,7 Millionen Euro zurückgegangen. Es gab einen Verlust von 75,7 Millionen Euro. Heuer soll es 430 Millionen Euro Umsatz und vier Millionen Euro Gewinn geben, bei 12,5 Millionen Passagieren in Wien. Eine Dividende wird es bis inklusive 2022 nicht geben. Vergangenes Jahr hat der Flughafen Wien bereits seine Investitionen auf weniger als die Hälfte reduziert. 2021 soll es eine weitere Reduktion der Investitionen auf 62 Millionen Euro geben. Aktuell liegen etwa die Süderweiterung und der Bau der dritten Piste auf Eis.

Quelle: APA

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