Ende für Kontrollen?

Impf-Aktion soll „auch Nachbarländer schützen“

Tirol
03.03.2021 15:40

Landeshauptmann Günther Platter und Bundeskanzler Sebastian Kurz (beide ÖVP) hoffen, dass mit der ab 11. März geplanten Durchimpfungskampagne im Tiroler Bezirk Schwaz die Grenzkontrollen von Deutschland obsolet werden. Die am Mittwoch angekündigte Aktion soll „auch angrenzende Nachbarländer schützen“, erklärte Kurz. Platter meinte, dass man durch die getroffenen Maßnahmen Deutschland davon überzeugen könne, „von den Grenzkontrollen Abstand zu nehmen“. Im Rahmen eines von der EU unterstützten Forschungsprojekts soll der gesamte Tiroler Bezirk, der am meisten mit der Südafrika-Mutation zu kämpfen hat, immunisiert werden.

Deutschland hatte während einer Pressekonferenz, in der die Maßnahmen für den Bezirk Schwaz verkündet wurden, die Grenzkontrollen an der Grenze zu Tirol und Tschechien bis zum 17. März verlängert. Nur kurz danach informierten der Bundeskanzler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), der Tiroler Landeshauptmann und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) darüber, dass ab 11. März als „europäische Forschungsregion“ unter wissenschaftlicher Beobachtung mit 100.000 zusätzlichen Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer geimpft werden soll. Alle Bewohner über 16 Jahren - ab dem Alter ist der Impfstoff geeignet - seien dazu aufgerufen.

Platter: „Mobilität soll gewährleistet sein“
Platter stellte schon zu Beginn klar, dass man mit dieser Strategie zwei Ziele erreichen wolle: zum einen „die südafrikanische Variante eindämmen, wenn möglich sogar auslöschen“. Zum anderen „die Reiseeinschränkungen aufheben“. „Mobilität soll gewährleistet sein“, äußerte sich Platter unmissverständlich.

„Bisher erfolgreichen Weg noch einmal massiv verstärken“
Bundeskanzler Kurz beurteilte die Verlängerung der Grenzkontrollen als „erwartbar“. Jetzt sei es wichtig, mit der für den Bezirk Schwaz geplanten Studie „den durchaus erfolgreichen Weg der Reduktion der südafrikanischen Variante von rund 200 aktiv positiven Fällen auf weniger als 100“ noch einmal „massiv zu verstärken“. Er hoffe „doch sehr, dass das Projekt erfolgreich ist“, meinte der Bundeskanzler. Ziel sei es jedenfalls, dass „Kontrollen in Zukunft nicht mehr stattfinden müssen“.

Er habe sich in der Vergangenheit schon öfters zu den Kontrollen an der Grenze zu Deutschland geäußert, stellte Platter klar. „Die Grenzkontrollen finden schon in einer Intensität statt, die teilweise schwierig ist.“ Sie betreffen „Pendlerinnen und Pendler und Familienangehörige“ und würden auch im Gesundheitsbereich zu Schwierigkeiten führen.

Kommende Woche soll das große Impfen starten
Schwaz steht nach einer Häufung von südafrikanischen Mutationsfällen im europäischen Impffokus. Nun soll in dem rund 84.000 Einwohner starken Unterländer Bezirk ab kommender Woche das große Impfen losgehen: 50.000 Menschen sind für eine Dosis von Biontech/Pfizer vorgesehen. Die Ankündigung von Bund und Land über die Aktion hat überwiegend positive Reaktionen hervorgerufen.

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