Wird Forschungsregion

Ab nächster Woche: Bezirk Schwaz wird durchgeimpft

Tirol
03.03.2021 13:10

Der Tiroler Bezirk Schwaz, der von der Südafrika-Mutation besonders betroffen ist, wird zur internationalen Forschungsregion für Pfizer. Nach Abstimmung mit dem Unternehmen und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werden dafür 100.000 Impfstoff-Dosen von Biontech/Pfizer bereitgestellt. „Es ist unsere Chance, die Variante im Bezirk Schwaz auszulöschen“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Mittwochmittag. Im besten Fall habe man „bald kein Bedrohungsszenario mehr“. Ab nächster Woche soll allen Schwazern ab 16 Jahren eine Impfung mit diesem Vakzin angeboten werden. Zusätzlich kommt eine Ausreise-Testpflicht.

Beim Impfen liege man in der EU auf Platz 7, das sei „gut“, so Kurz. Weil das Virus uns aber auch die nächsten Jahre noch begleiten werde, wird Österreich bei Kurz‘ Israel-Reise am Donnerstag die nächsten Schritte für eine Zusammenarbeit bei der Impfstoff-Entwicklung setzen. Besonders herausfordernd sei die südafrikanische Variante - bei der die Impfstoffe schlechter wirken könnten.

„Wir wissen, dass Tirol besonders betroffen ist“, so Kurz. Man habe daraufhin alles versucht, dass die Verbreitung der Mutation im Bezirk und auch auf andere Gebiete verhindert wird. Dies sei gelungen. Doch auch wenn man dort Erfolge bei der Reduktion von Infizierten verbuchen konnte, so sei man noch nicht am Ziel. „Das wäre, sie Richtung null zu reduzieren“, so Kurz. In Schwaz werde nun erforscht, wie gut der Impfstoff von Biontech/Pfizer funktioniert.

Gesamter Bezirk wird mit Ausreise-Testpflicht abgeriegelt
Zudem wird der Bezirk ab kommender Woche abgeriegelt. Man wird ihn ab dem 10. März, parallel zum Impfstart, nur mit einem negativen Test verlassen können, die Polizei werde Stichprobenkontrollen durchführen, wie Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der wie seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) per Livestream zum Pressefoyer nach dem Ministerrat nach Wien geschaltet worden war, sagte. Auch die Testkapazitäten sollen ausgeweitet werden. Bis zum Start wird die derzeit aufrechte Ausreise-Testpflicht für Tirol verlängert.

Projekt wird national und international begleitet
Das Projekt soll national und international von Wissenschaftlern begleitet werden, in einer Studie sollen Erkenntnisse zur Impfung bei der Südafrika-Mutation gewonnen werden. Voraussetzung sei natürlich eine hohe Beteiligung an der Impfaktion, so Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium. „Jeder, der sich impfen lassen kann, sollte sich impfen lassen.“ Man wisse bisher, dass Geimpfte nach dem Erhalt der Injektion einen hohen Antikörperspiegel aufweisen, deshalb gehe man davon aus, dass dies auch bei der Übertragung eine Rolle spiele, ob jemand geimpft ist oder nicht.

Seit Anfang des Jahres war der Bezirk im Blickfeld - schließlich tauchte hier Ende Jänner der erste Südafrika-Fall auf. Rund 95.000 Corona-Tests wurden bisher durchgeführt.50.000 Menschen sind für eine Dosis des Impfstoffes von Biontech/Pfizer jedenfalls vorgesehen, der Bezirk hat rund 84.000 Einwohner. 

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