„Historisch“

Erster Amazon-Standort stimmt über Gewerkschaft ab

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08.02.2021 21:41

In einem Amazon-Logistikzentrum im US-Bundesstaat Alabama wollen sich Mitarbeiter gewerkschaftlich organisieren - am Montag hat dort die Abstimmung darüber per Briefwahl begonnen. Es geht um das Werk des Onlinehändlers in der Stadt Bessemer mit etwa 5800 Mitarbeitern, die Abstimmung soll bis Ende März dauern. Es wäre der erste Amazon-Standort überhaupt, der von einer Gewerkschaft vertreten würde.

Die Abstimmung geht auf eine Initiative der Einzelhandelsgewerkschaft RWDSU zurück, sie würde die Angestellten dann vor Ort vertreten. Beaufsichtigt wird die Abstimmung von der Bundesbehörde für Arbeitsbeziehungen. Normalerweise reichen 30 Prozent Zuspruch - es war aber unklar, wie viele Angestellte das Vorhaben unterstützen.

Der demokratische Senator und frühere Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders zeigte sich auf Twitter solidarisch mit den Amazon-Mitarbeitern in Bessemer und nannte die Abstimmung „historisch“. 

Amazon will keine organisierten Arbeiter
Der Internetgigant Amazon selbst ging zuletzt entschieden gegen die Pläne vor und erklärte, die Mehrheit der Mitarbeiter in Bessemer wünschten keine gewerkschaftliche Organisation. Das Unternehmen biete zudem überdurchschnittliche Löhne und Zuschüsse.

Amazon ist in den USA nach dem Kaufhausriesen Walmart der zweitgrößte Arbeitgeber und beschäftigt dort über 800.000 Menschen. Der Konzern steht immer wieder wegen seiner Arbeitsbedingungen in der Kritik. Auch in Deutschland gibt es deswegen immer wieder Streiks und Forderungen nach einem Tarifvertrag. In Österreich stellte die Finanzpolizei zuletzt im Verteilzentrum in Großebersdorf nordöstlich von Wien zahlreiche Gesetzesverstöße fest - unter anderem Lohndumping und Schwarzarbeit.

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