Coronavirus-Varianten

Mutationen fordern uns: Kommt Impfstoff-Anpassung?

Wissenschaft
08.02.2021 06:00

Neue Varianten von Viren sind zwar normal, können aber gefährlicher sein als das klassische Virus. Und Impfstoff-Neuerungen nötig machen. 

Das Briten-Virus B.1.1.7, die südafrikanische Variante B1351 oder die brasilianisch-japanische P1 – alles Mutationen des klassischen SARS-CoV-2-Virus. Das Gefährliche daran: Das Immunsystem kann neue Varianten schwer fassen, ansteckendere Varianten könnten die klassische überlagern.

Mutationen sind normal
Mutationen sind normal – wie auch Mutationen der Mutationen: So tauchte zuletzt die E484K-Mutation auf. Die stärkt laut dem deutschen Virologen Alexander Kekule das Coronavirus gegen die Abwehrmechanismen des Körpers: „Es entkommt dem Immunsystem einfacher.“ Antikörper sind laut Kekule hier weniger wirksam: Wer nach einer Infektion welche gebildet hat, erkranke ein zweites Mal leichter an Viren der E484K-Mutation als am klassischen Virus. Zumindest sind die Krankheitsverläufe milder.

Impfstoffe müssen angepasst werden
Mutationen sind auch eine Herausforderung für Impfstoff-Hersteller: Die bisher in Österreich zugelassenen Vakzine sollen zwar gegen die britische Variante wirken – aber das kann sich mit jeder Mutation ändern. Und was den Rest der bisher bekannten Varianten anbelangt, ist die Wirksamkeit schon nicht mehr so klar. Zuletzt zeigte sich bei AstraZeneca, dass es bei mild verlaufenden Infektionen mit der südafrikanischen Mutation nur begrenzten Schutz bietet. Und schon seit Auftauchen der ersten Mutationen kündigen Experten an, dass die Impfstoffe bald angepasst werden müssen. Kekule glaubt das für die E484K-Variante übrigens bereits für den Herbst.

So kann es auch sein, dass – wie am Sonntag in einem Altersheim in Deutschland – 14 Bewohner trotz Impfung am Briten-Virus erkranken. Wobei klar gesagt werden muss, dass hier auch anderes dahinterstecken kann.

„Sputnik V“ bei uns in Österreich produzieren
Kanzler Sebastian Kurz hat angekündigt, den russischen Impfstoff „Sputnik V“ sowie chinesische Vakzine nach deren Zulassung in Österreich produzieren lassen zu wollen. Entsprechende Anträge wurden aber noch nicht gestellt.

Silvia Schober, Kronen Zeitung

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