Yannick Steinkellner

Ein junger Autor dichtet sportliche Gegensätze

Steiermark
09.01.2021 18:00

Seit gut zehn Jahren bestimmt das Erzählen von Geschichten das Leben von Yannick Steinkellner. Der in Graz aufgewachsene Slam-Poet tingelt durch die Welt und verwandelt seine Erlebnisse in Textperformances. Was machen, wenn Corona alle Auftritte unmöglich macht? Steinkellner hat ein Buch geschrieben.

„Im Herzen für immer 8020, im Kopf zu viel 8010!“ Die Jugend von Yannick Steinkellner war ganz offensichtlich geprägt von einem spannungsreichen Pendeln zwischen linkem und rechtem Murufer. Humorvoll erinnert er sich zu Beginn von „für die Galerie“ an eine Existenz zwischen Spielkameraden mit Migrationshintergrund und Shopping beim Kastner.

Poetry-Slam-Meister von 2015
Ganz generell hat Steinkellner, der seit 2013 in der Poetry-Slam-Szene aktiv ist und 2015 steirischer Meister wurde, ein gutes Auge für die vielen Gegensätzlichkeiten des Lebens und die ganz alltäglichen Skurrilitäten, die diese mit sich bringen.

Erinnerungen und Sport
Zwischen Erinnerungen an einen Besuch beim Asiaten mit der Oma oder dem kriminellen Verhältnis, das der Großvater zu Küchenradios hat, finden sich in dem Buch dann auch ein Gedicht über die unbestrittenen Qualitäten eines Fiat Panda oder ein lautmalerischer Text über Marcel Hirscher.

Der Sport und im besonderen der Fußball nehmen eine beachtliche Stellung in diesem Buch ein - von der Beziehung zu Sturm Graz bis hin zu einer poetischen Annäherung an Marko Arnautovic reicht das sportlich-poetische Spektrum der Texte, die man im besten Fall laut lesen sollte, um die sprachliche Verspieltheit der eigentlich für den Vortrag konzipierten Texte, deutlich hörbar zu machen.

Fremde und Heimat zwischen den Zeilen
Und zwischen den Zeilen schwingt in vielen der Texte auch eine Beschäftigung mit einem weiteren Gegensatz mit: jenem zwischen Fremde und Heimat - den Steinkellner sehr subtil und sympathisch als lediglich scheinbare Antithesen entlarvt.

Das Resultat ist ein lustiger, geistreicher Streifzug durch die ersten Schaffensjahre des Yannick Steinkellner - und macht Lust darauf ihn nach all den Lockdowns (wieder) einmal auf der Poetry-Slam-Bühne zu erleben.

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