Coronakrise

„Situation hausgemacht“

Vorarlberg
24.11.2020 10:07

Zweiter Lockdown erfolgte auch aufgrund der geringen Spitalsbettendichte und der schlechte Personalausstattung, sagt Michael Diettrich, Sprecher der Armutskonferenz.

Die Überlastung der Spitäler in Vorarlberg ist auch die Folge eines falschen Sparens im System, meint Diettrich. Vorarlberg habe mit 529 Betten pro 100.000 Einwohner die geringste Spitalsbettendichte aller Bundesländer - und zudem auch die schlechteste Personalausstattung. „Das hiesige Krankenhauswesen ist Spitz auf Knopf gestrickt und war bereits in der Vergangenheit, zum Beispiel in schweren Influenzasaisonen, öfters an der Belastungsgrenze und darüber hinaus“, kritisiert der Sprecher der Vorarlberger Armutskonferenz.

Auch bei den Intensivbetten (22,9) erreiche Vorarlberg gerade eben den Minimumwert des „Österreichischen Strukturplans für Gesundheit“, der mindestens 22 solcher Plätze pro 100.000 Einwohner vorsieht. Fehler wurden aus Sicht Diettrichs auch bei der Personalplanung gemacht. Kürzungsvorgaben - Landeshauptmann Wallner hatte Ende April angekündigt, in den Spitälern zehn Prozent Kosten einzusparen - hätten verhindert, in Vorbereitung auf einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen mehr Personal zu rekrutieren.

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Die Landesregierung trägt Mitverantwortung am Zustandekommen des zweiten Lockdowns. Denn die Überlastung der Krankenhäuser ist in Vorarlberg auch die Folge eines falschen Sparens im System.

Michael Diettrich

„Die Landesregierung war keineswegs auf das erhöhte Infektionsgeschehen vorbereitet, obwohl eine Expertengruppe der Gesundheitslandesrätin bereits im Mai Empfehlungen für ein Infektionsszenario unterbreitet hat, das den jetzigen Zahlen sehr nahe kam“, kritisiert Michael Diettrich.

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