Ohne Empfänge und kulinarische Bewirtung, teils bis auf vier Wochen ausgedehnt - anders als sonst kommt der Weltspartag coronabedingt heuer daher. In Zeiten der Unsicherheit steht das Sparen hoch im Kurs. Auch Gold ist enorm gefragt, bei Aktien bleiben viele nach wie vor zögerlich, so Oberbank-Chef Franz Gasselsberger.
Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank, registriert seit Beginn der Corona-Ausnahmesituation einen enormen Zulauf zum Sparen. „Es gibt den Menschen eine unglaubliche Sicherheit. Wir haben eine Rekordsparquote“, stellt Gasselsberger fest und zeigt sich ob der Niedrigzinsen für das Sparbuch verwundert. „Die Sparer schauen auf das Guthaben, aber nicht auf die wirkliche Kaufkraft“, sinniert der 61-Jährige, der deshalb wie alle Geldinstitute die Werbetrommel für den Kapitalmarkt rührt. „Wer sein Vermögen erhalten und vermehren will, braucht alternative Anlageformen“, betont Gasselsberger.
„Viele Menschen Angst, wenn es um Aktien geht“
Bei Aktien, die ja nichts anderes als Firmenbeteiligungen sind, gibt’s Luft nach oben. „Viele Menschen haben Angst, wenn es um Aktien geht - dabei ist das Investment in Aktien keine Spekulation“, betont Gasselsberger. Gold boomt dagegen. Zwischen Jänner und Ende September verkaufte das von Linz aus agierende Geldinstitut Gold im Wert von 71,1 Millionen Euro an Kunden. „Mehrheitlich wurden Barren und Münzen nachgefragt“, so Erich Stadlberger, Private-Banking-Chef der Oberbank.
Corona-Krise befeuert Zulauf zu digitalem Banking
Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag liegt in Oberösterreich aktuell bei 268 €, jeder Zweite spart auf größere Anschaffungen wie ein Haus, eine Wohnung oder ein Auto - das stellte sich bei einer der Erste Bank und Sparkassen in Auftrag gegebenen Studie von IMAS International heraus. 37% der Befragten gaben an, weniger Geld auszugeben als vor der Corona-Krise. Das digitale Banking legte an Beliebtheit in den letzten Monaten enorm zu, der Besuch von Filialen ist rückläufig. „Es ist spürbar, dass die Kundenbedürfnisse einen Wandel erleben“, sagt Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ.
„Notgroschen“ soll jederzeit verfügbar sein
Das gestiegene Vorsorgebewusstsein schlägt sich auch bei Raiffeisen Oberösterreich nieder: Seit Jahresbeginn stiegen die Spareinlagen bei der von Linz aus agierenden Bank um 180 Millionen Euro auf 14,7 Milliarden Euro. Gefragt sind möglichst bindungsarme Sparformen, vorwiegend täglich fällige Modelle. „Gerade im Zusammenhang mit Corona wird deutlich, wie wichtig es ist, dass man einen jederzeit verfügbaren Notgroschen auf der Seite hat“, so Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ. Großes Thema bei der Geldanlage ist die Nachhaltigkeit, wo auch die Hypo OÖ und VKB-Bank bei ihren Kunden punkten wollen.
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