Sondierungsfinale

„Durchaus Differenzen“ zwischen Ludwig und Blümel

Wien
21.10.2020 19:35

In der finalen Sondierungsrunde - mit türkisen Gästen und Schaumrollen von der Bäckerei Schwarz - sind zwischen Wiens SPÖ-Chef und Bürgermeister Michael Ludwig und dem ÖVP-Spitzenkandidaten Gernot Blümel „durchaus Differenzen“ offensichtlich geworden. Die Chancen auf Rot-Türkis scheinen nicht sehr groß zu sein.

Inhaltlich habe man zum Teil „wenig Bewegungsspielraum“ gesehen, etwa wenn es um Fragen wie Deutsch vor Gemeindebau, Mindestsicherung oder den Pensionsbereich gehe, sagte Blümel nach den dreistündigen Gesprächen. Der Wahlerfolg der ÖVP sei auch ein Auftrag, türkise Politik inhaltlich vorzubringen. Man habe darum diese Grundprinzipien auch dargelegt, führte Blümel aus. Über die konkreten Inhalte, so betonte er, sei Stillschweigen vereinbart worden. Ludwig, wies in einer Stellungnahme gegenüber der APA ebenfalls darauf hin, dass Vertraulichkeit vereinbart wurde. „Aus SPÖ-Sicht war es ein sehr professionelles Treffen in guter Atmosphäre“, ließ er wissen.

Blümel hatte vor dem Treffen zum wiederholten Male erklärt: „Wir sind als neue Volkspartei angetreten, um möglichst viel Zuspruch zu erhalten für türkise Ideen, für türkise Inhalte.“ Man wolle nun ausloten, inwieweit es möglich sein werde, diese umzusetzen. Der Wiener ÖVP-Chef verwies auf den jüngsten türkisen Wahlerfolg: „Wir haben mit über 20 Prozent das beste Ergebnis der ÖVP-Wien seit 1987 erzielen können. Das ist ein schöner großer Vertrauensbeweis.“ Begleitet wurde Blümel von Gesundheitssprecherin und Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec, dem Wiener Ex-Parteiobmann Manfred Juraczka und Innenstadt-Bezirksvorsteher Markus Figl.

Es gab Süßes von der Bäckerei Schwarz
Wurden den NEOS am Montag Punschkrapferl und den Grünen am Dienstag veganes Gebäck kredenzt, so empfing Ludwig die Volkspartei mit Süßem von der Wiener Bäckerei Schwarz. Auch modisch nahm der Bürgermeister wieder auf den Anlass Bezug, wobei der Stadtchef wie schon bei der Wahl des Backwarenproduzenten auf Schwarz nicht verzichten wollte: Er trug eine türkise Krawatte mit schwarzen Streifen.

Das rote Team besteht neben dem Bürgermeister aus Landesparteisekretärin Barbara Novak und Klubobmann Josef Taucher. Sie trafen auf eine ÖVP, die bereits im Vorfeld wiederholt bekundet hat, mitregieren zu wollen - und die bei der Wahl am 11. Oktober deutlich gestärkt wurde. Die Volkspartei legte um rund elf Prozentpunkte auf knapp über 20 Prozent zu. Mandatsmäßig konnte eine Verdreifachung von sieben auf 22 erzielt werden. Gemeinsam würde Rot-Türkis über 68 Mandate verfügen, was deutlich mehr ist als die anderen Regierungsvarianten.

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