In Blut und Urin
OPCW: Nervengift in Nawalny-Proben bestätigt
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (kurz OPCW) hat am Dienstagnachmittag bestätigt, dass Proben, die dem russischen Putin-Kritiker Alexander Nawalny entnommen wurden, ein Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe enthielten. In den Blut- und Urinproben des Kreml-Kritikers seien „Cholinesterase-Hemmer“ gefunden worden. Die OPCW mit Sitz in Den Haag bestätigte damit die Nowitschok-Analyse von deutschen Laboren.
Nawalny war am 20. August während eines russischen Inlandsfluges zusammengebrochen und nach einer Notlandung zunächst im sibirischen Omsk behandelt worden. Am 22. August wurde er dann zur Behandlung in der Berliner Charité nach Deutschland ausgeflogen.
Die Chemiewaffen-Kontrollbehörde hatte am Montag angekündigt, man sei bereit, Experten nach Moskau zu schicken. OPCW-Generaldirektor Fernando Arias habe ein entsprechendes Ersuchen Russlands positiv beantwortet, hieß es. Ein Experten-Team könne kurzfristig entsandt werden.
Moskau weist Anschuldigungen zu
Laut einem Befund eines Speziallabors der deutschen Bundeswehr ist Nawalny mit einem Nowitschok-Kampfstoff vergiftet worden. Das bestätigten auch Labore in Frankreich und Schweden. Moskau bezweifelt aber, dass er überhaupt vergiftet wurde, und weist die Anschuldigungen zurück. Da Nowitschok ein verbotener Stoff ist, wurde auch die OPCW eingeschaltet.
„Ich habe gedacht, ich werde sterben“
Nawalny erholt sich eigenen Angaben zufolge zunehmend von dem gegen ihn verübten Giftanschlag. Seine Ärzte seien überrascht von den Fortschritten, die er mache, sagte der 44-Jährige in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit einem russischen YouTube-Blogger. Weiters erklärte er, dass er keine Ahnung habe, was genau ihm widerfahren sei. Er habe aber gedacht, er werde sterben.
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