Zeltlager geräumt

Polizei verjagt Bettlerbande aus Hans-Lechner-Park

Salzburg
21.09.2010 08:48
Jene Bettler-Bande, die seit einer Woche im Hans-Lechner-Park in Schallmoos hauste, wurde jetzt von der Polizei verjagt. Besorgte Anrainer hatten Alarm geschlagen. Die Bande postierte sich vor Supermärkten, um Kunden Geld abzuschwatzen. Zwei Mitglieder gaben sich als Behinderte aus, um Mitleid zu erregen...

Das Problem ist nicht neu: Bereits zweimal mussten Magistrats-Beamte im vergangenen Sommer ausrücken und zwei illegale Rumänen-Lager bei der Hellbrunner Brücke und beim Alterbach räumen. Jetzt machte eine fünfköpfige Sippe Schallmoos unsicher. „Ein Fahrer hat die fünf in einem alten Wagen mit rumänischen Kennzeichen an der Bayerhamerstraße aussteigen lassen. Sie marschierten in den Park und bauten hinter einem Gebüsch ihr Zelt auf“, berichtet die Anrainerin und zweifache Mutter Natascha C.

Als Behinderte ausgegeben
Die fünf Rumänen, die einer organisierten Bande angehören dürften, postierten sich in den folgenden Tagen vor Supermärkten, um zu betteln. „Im Park spazierten sie putzmunter herum, vor den Geschäften standen sie auf einmal gebückt und auf eine Krücke gestützt als arme Behinderte da. Die glaubten wohl, man gibt ihnen dann mehr Geld“, berichtet Natascha C.

Die fünf stahlen einer älteren Dame ihre Geldbörse und entwendeten fünf Fahrräder. Zahlreiche besorgte Anrainer alarmierten die Polizei. Diese fuhr mehrmals in den Park, um die Bande zu vertreiben. Doch kaum waren die Beamten weg, kamen die Bettler wieder zurück...

Bettler hinterließen Müllberg in Park
Am Sonntag platzte den Polizisten dann der Kragen: Sie postierten sich so lange vor dem Zelt der Rumänen, bis sie es abgebaut hatten und tatsächlich davonmarschierten. Die Männer hinterließen einen Müllberg sowie – vermutlich wegen des für sie geringen Werts – etliche Cent-Stücke.

Gelöst ist das Problem damit aber noch lange nicht. „Die Banden kommen immer wieder. Wir können ihnen das Leben schwer machen und sie wegen illegalen Campierens belangen. Ausweisen geht aber nicht, es sind ja EU-Bürger“, so Vizebürgermeister Harald Preuner. Er spricht sich nun für den Aufbau einer internationalen Datenbank aus, in der vermerkt wird, wenn diese Leute Straftaten begehen. So kann man sie beim nächsten Delikt nämlich schon leichter belangen.

Vize-Ortschef: Wurstsemmel statt Geld
„Diesen Leute darf man auf keinen Fall Geld geben. Sie müssen es sowieso bei den Hintermännern abliefern. Lieber kauft man ihnen eine Wurstsemmel“, empfiehlt Vizebürgermeister Harald Preuner.

von Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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