Produzent klagt an

ORF und ATV im Streit um die Liebe

Medien
01.07.2020 06:00

„Diktatorische Maßnahmen“: Produzent Mannsberger darf nach seinem ATV-Format „Alles Liebe“ nicht mehr für den ORF drehen.

(Bild: kmm)

Die Kameras der heimischen Produktionsstätten sind nach der Corona-Pause wieder angelaufen. Auch bei ATV wird fleißig gedreht - vor allem in Sachen Liebe ist man emsig im Einsatz.

Aktuell entsteht eine neue Staffel von „Das Geschäft mit der Liebe“, das zu Pandemie-Zeiten Höchstwerte erzielte, sowie neue Folgen des Kuppel-Formats „Alles Liebe“, das erstmals diesen Jänner über die Bildschirme flimmerte. Und dennoch ist längst nicht alles gut zwischen Klappe und Action, wie der Macher der Sendungen, Andreas Mannsberger, im „Krone“-Gespräch verrät.

„Das ist skurril“
„Alles Liebe“ soll den „Liebesg’schichten“ der im letzten Jahr verstorbenen ORF-Legende Elizabeth T. Spira zu sehr ähneln. Deshalb wurde Mannsberger, der auch „Schauplätze“ für den Küniglberg produziert, von Programmdirektorin Kathrin Zechner „für ORF-Produktionen gesperrt“. „Ich finde es interessant, dass mit mir als kleine Firma so ein Exempel statuiert wird. Das ist skurril“, so Mannsberger.

„Es wurde hier kompromisslos vorgegangen. Wir haben einen offenen Markt: Wenn ich von einem Sender gefragt werde, werde ich nicht Nein sagen. Meine Firma lebt davon, Geschichten zu erzählen. Ob man mit diesen diktatorischen Maßnahmen das Programm verbessern kann?“

Und was sagt man im ORF?
„Fast alle ,Am Schauplatz‘-Sendungen werden von der eigenen Redaktion gestaltet. Drei im Jahr werden derzeit an Auftragsproduzenten vergeben“, so Zechner auf Anfrage der „Krone“.

Und weiter: „Herr Mannsberger war mit der Herstellung einer Kopie einer renommierten ORF-Sendung für einen anderen Sender beschäftigt. Im nächsten Jahr können wir aus budgetären Gründen nur eine Auftragsproduktion vergeben. Der Zuschlag dafür ist nicht an bestimmte Firmen gebunden.“

„Ärgerlich“, meint der Filmemacher, denn sein nächster „Schauplatz“ hätte „einen großen Umweltskandal aufdecken sollen. Die Geschichte ist jetzt wegen gewissen Befindlichkeiten gestoppt.“

Marie Leopoldsberger, Kronen Zeitung

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