Harte Nuss für Sturm:

Schweres „Gepäck“ für die Bullenjagd

Sturm-Abwehrchef Tasos Avlonitis (Mitte) steht gegen die Salzburger nach seiner gelb-roten Karte zuletzt gegen Wolfsberg wieder zur Verfügung.

(Bild: Sepp Pail)

Selten war Sturm in einem Spiel der Meisterrunde so in der Rolle des Außenseiters wie heute. Salzburg feuert aus allen Rohren, Sturm war in Top-6-Spielen ein Lüftchen. Coach Nestor El Maestro: „Sind wie der Goalie beim Elfer.“

Wenige, ganz wenige geben im Schlager in der Merkur Arena - im ersten hart erkämpften ORF-Livespiel - etwas auf Sturm... Verübeln kann man’s den Schwarzsehern nicht. Denn Sturm geht mit „schwerem Gepäck“ in den Hit. Nach dem 0:4 bei Rapid ist das Selbstvertrauen im Keller. Dazu lässt einem die Top-Sechs-Ausbeute der Grazer, seit es die Meisterrunde gibt, die Grausbirnen aufsteigen: Zwölf Partien, nur drei Siege, neunmal gab’s aufs Haupt. Daheim im Grazer Stadion konnte bislang kein einziges Spiel der Meisterrunde gewonnen werden...

Auf der anderen Seite? Salzburg. 82 Tore in 24 Partien, damit marschieren die Marsch-Bullen kerzengerade in Richtung Jahrhundert-Rekord (110 Tore in der Saison 2013/14). Nimmt man die Ergebnisse des Grunddurchgangs her und rechnet die verbliebenen acht Runden in der Meistergruppe damit hoch, würden sich die Bullen zudem am 28. Juni, zwei Spieltage vorm Saison-Abpfiff, zum Champ küren. Die Rollen könnten heute im Liebenauer Ring nicht eindeutiger verteilt sein...

Bekim Balaj (r.) ist körperlich eine Wucht, die Torausbeute war bislang aber mager

(Bild: Sepp Pail)

Sturms Nestor El Maestro gibt nicht klein bei. „Bevor die Partie gespielt ist, haben wir nicht verloren!“, so der Coach, der die Ausgangslage, bei der Sturm nur gewinnen kann, mit der eines Tormanns beim Elfmeter vergleicht. „Gegen Salzburg haben wir öfter gut ausgesehen. Psychologisch sind solche Gegner einfacher zu spielen, da bist du gefühlt weniger unter Druck.“

Zuletzt nahm Sportchef Schicker Druck von El Maestros Schultern, bestätigte den Coach. „Außergewöhnlich in diesem Geschäft“, reagierte der Trainer, „paradoxerweise wird dadurch der Druck auf mich höher. Denn ich will dem Verein für diesen außergewöhnlichen Rückhalt unbedingt was zurückzahlen!“