Wer am Wochenende durch Städte und über Land gefahren ist, hat gesehen und gehört: Nach Wochen des Eingesperrtseins macht sich schon die Illusion einer gewissen Normalität breit. Dazu gehören auch die Geschichten über mögliche Neuwahlen im Herbst.
Solche Gerüchte sind seit jeher ein populäres Gesellschaftsspiel der politisch Interessierten. Wenn es der Unterhaltung dient, soll es recht sein. Mehr nicht.
Die Welt, und Österreich gehört überraschenderweise dazu, ist weit entfernt von einer Normalität. Das große Schlamassel wird durch den von Regierungsberatern entwickelten Begriff von der „neuen Normalität“ nicht besser. Lassen wir uns nicht täuschen.
Wenn demnächst viele Geschäfte und Betriebe wieder öffnen können, folgt Bundeskanzler Sebastian Kurz der Logik und den Zwängen des Marktes. Das Virus ist damit nicht weg. Der Erreger lässt sich durch keine Verordnung verbieten. Das Ding ist da und wird noch länger bleiben.
In der Situation verbietet sich schon der Gedanke an Neuwahlen - mögen Umfragedaten und der Zustand der Opposition für die ÖVP noch so verführerisch sein. Mit ihrem über alle Maßen artigen Koalitionspartner regiert es sich für die Kanzlerpartei ohnehin höchst komfortabel.
Unter Rücksicht auf eine schwer beherrschbare globale Infektion, eine dramatisch beschädigte Wirtschaft und ein Heer von Arbeitslosen ist eine Epoche der Verantwortung angebrochen. Und nicht die Zeit der Spielchen.
Claus Pándi, Kronen Zeitung
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