Gewerkschaft klagt

Polizisten müssen sogar im Urlaub Dienst schieben

Wien
18.07.2010 17:49
"Haben Polizisten gar kein Recht mehr auf ihre Familie?", tönt es angesichts der personell ausgedünnten Wachzimmer aus der Polizeigewerkschaft. Grund: Beamte würden sogar in ihrer Urlaubszeit zu Überstunden gezwungen. Die Beschwerden häufen sich, wettert Josef Sbrizzai, FSG-Vorsitzender in Margareten.

"24-Stunden-Dienste stehen schon längst auf der Tagesordnung, und jetzt werden auch noch die Urlaubspläne zur Farce", so Sbrizzai. Kollegen müssten kurzfristig umbuchen oder können nicht, wie geplant, wegfahren. "Das führt unweigerlich zu Spannungen innerhalb der Familien. Und vom Dienstgeber gibt es wenig bis keine Einsicht. Die Belastung und der Druck werden unerträglich."

"Viele sind an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit"
Auch Pasqual Ott, Personalvertreter in der Brigittenau, bestätigt: Durch die Personalnot und die zahlreichen Sonderaktionen und Sonderstreifen kommt es gerade jetzt in der Urlaubszeit zu einer dramatischen Situation. "Viele sind an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt."

Die SPÖ sammelte Unterschriften für eine Aufstockung des Polizisten-Kontingents. Das Innenministerium versprach Abhilfe. Jedes Jahr werden jetzt mehrere hundert Polizeischüler zusätzlich ausgebildet. Aber es dauert, bis sie voll einsatzbereit sind. Zudem reißen Pensionsabgänger Lücken, die erst gefüllt werden müssen.

von Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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