Tipps und Tricks

So bekämpfst du die Schneckenplage im Garten

Wohnkrone News
09.07.2010 10:58
Sie sind lautlos, sie sind schleimig, und vor allem sind sie schier unersättlich: Die rotbraunen Nacktschnecken fressen gleichsam über Nacht ganze Beete kahl und vermehren sich zudem auch noch massenhaft. Keine Frage, die Plagegeister mit Schleimspur haben schon so manchen Gärtner zur Verzweiflung gebracht. Denn so einfach wird man sie leider wieder nicht los.

Erst die Bestürzung über die zerstörten Beete, dann die Wut auf die Täter: Der Kampf gegen die Schneckenplage wird häufig ganz persönlich und leider manchmal auch nicht gerade zimperlich geführt. Erste Grundregel bei der Bekämpfung ist es daher zu beachten: Auch die lästigen Nacktschnecken sind Teil eines Naturkreislaufes und tun eben das, worauf sie seit Millionen Jahre genetisch geprägt sind. Das geradezu massenartige Auftreten der Schnecken in den letzten Jahren ist übrigens zu einem guten Teil auch auf die Störung der Naturkreisläufe durch den Menschen und dem Rückgang der natürlichen Feinde (z.B. Igel, Blindschleichen, Kröten etc.) zurückzuführen.

Und: Alle Schnecken übernehmen im Garten auch durchaus nützliche Aufgaben (z.B. Beseitigung von Kadaverresten, verfaulten Pflanzenteilen etc.), und Schnecke ist nicht gleich Schnecke. Daher sollte auch der verärgerte Gartenbesitzer nicht alle Schnecken in einen Topf werfen. Die Weinbergschnecke z.B. frisst weder Salate noch Pflanzen, dafür aber die Eigelege ihrer gefräßigen, unbehausten Verwandten.

Was aber zuviel ist, ist zuviel!
Natürlich kann man seinen Garten aber auch nicht tatenlos und kampflos den Schnecken überlassen. Was wirklich zur Schneckenbekämpfung geeignet ist – darüber gehen die Meinungen auseinander. Es gibt zur Schneckenbekämpfung eine Vielzahl „todsicherer“ Hausmittel, auf die die einen schwören, die allerdings den anderen gar nichts bringen. Daher sollte jeder die verschiedensten Methoden und Ratschläge ausprobieren, selbst kombinieren und so sein eigenes „Anti-Schnecken-Rezept“ entwickeln.

Die Faustregeln für den Schneckenkampf im Garten: Keine unnötigen Grausamkeiten, natürliche Mittel vor chemischen Keulen - und die Geduld nicht verlieren.

Vorsicht bei chemischen Waffen: Zum einen können diese auch für Haustiere gefährlich werden, zum anderen kann sich das Gift durch das Fressen der Schnecken auf andere Tiere übertragen.

Vorbeugen ist die beste Methode
Schnecken sind nachtaktive Tiere und lieben die Feuchtigkeit. Daher ist es besser, am Morgen als am Abend zu gießen, zusätzlich sollten Besprinkelungsanlagen, die die Beete den ganzen Tag über feucht und nass halten, vermieden werden.

Eine ein wenig teurere, dafür aber umso wirksamere Maßnahme ist das Abhalten durch spezielle Schneckenzäune. Der Trick der Metall-Schneckenzäune ist ihr abgewinkeltes Profil, das die Schnecken nicht überwinden können. Solche Zäune gibt es übrigens auch mit elektrischer Schockwirkung. Die Zäune sollten ungefähr zehn Zentimeter im Boden verankert werden und ungefähr ebenso hoch aus dem Boden ragen. Zusätzlich müssen sie frei stehen und dürfen keinen Kontakt mit Gemüse, Blumen oder Gras haben. Achtung: Vor dem Anbringen des Schneckenzauns müssen alle eventuell im Beet befindlichen Schnecken peinlichst genau abgesammelt werden.

Auch Schutzringe aus Sägemehl, Steinmehl oder Branntkalk sollen die Weichtiere von den Beeten fern halten. Die Schutzringe sind leider sehr platzaufwendig: Kalkstreifen mindestens 30 Zentimeter, Sägemehlbarrikaden fünf Zentimeter hoch und einen halben bis einen Meter breit.

Einige Pflanzen haben den Ruf, Schnecken allein durch ihren Geruch abzuhalten. Diese Wirkung wird etwa dem Bohnenkraut und der Kamille, die ringförmig um das Beet gepflanzt werden, nachgesagt.

Hausmittel – was wirkt und was nicht
Mittlerweile sogar wissenschaftlich nachgewiesen ist die gute Wirkung von Kaffee gegen Schnecken. Geringere Konzentrationen halten die Tiere fern, größere Konzentrationen sind sogar tödlich. Verantwortlich dafür ist natürlich das Koffein, das auf die Weichtiere wie ein Nervengift wirkt. Für den Einsatz von Kaffee gibt es gleich mehrere Möglichkeiten. Variante 1: Man streut flächig Kaffeesatz, soweit ausreichend vorhanden (oder eben einige Tage lang gesammelt), aus oder bringt den Kaffeesatz ringförmig um die zu schützenden Pflanzen an. Variante 2: Einen starken Bohnenkaffee machen und etwa mit einem Luftzerstäuber wie Pflanzenschutzmittel über die Pflanzen sprühen.

Was man immer wieder im Zusammenhang mit der Schneckenplage hört, sind zwei Hausmittel: Das eine ist das Überstreuen mit Salz, das andere die „Bierfalle“. Was das Salz betrifft: Bitte nicht! Hierbei handelt es sich um eine unnötig grausame Tötungsart, die Tiere verenden langsam und äußerst qualvoll. Wer also unbedingt den „Schneck ums Eck“ bringen will, sollte laut Experten kochendes Wasser über sie gießen, hier sterben die Schnecken sofort.

Die „Bierfalle“ ist umstritten und kann sich als Bumerang erweisen: Der Bierduft zieht auch Schnecken aus Nachbargärten an, zudem erweisen sich einige Schnecken als äußerst trinkfest und verlassen nach dem „Saufgelage“ wieder den Behälter und locken durch ihren Duft erst Recht wieder andere Schnecken an.

Last, but not least gibt es noch die Möglichkeit des Absammelns und Aussetzens an einer weit entfernten Stelle (bitte nicht am Nachbarsgrundstück!). Das ist zwar langwieriger und verlangt einiges an Geduld, ist aber dafür ein sehr tierfreundliches und laut Experten auch wirksames Mittel für das Fernhalten der Schädlinge.
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