Jagdrevier am Gaberl

Benko-Stiftung will das noble Stüblergut verkaufen

Wirtschaft
01.08.2025 09:00

2020 hatte die Laura-Stiftung des Finanzjongleurs das Jagd- und Forstgut am steirischen Gaberl um rund 30 Millionen Euro erworben. Nun ist man offenbar auf der Suche nach Liquidität.

Auf der Website von Spiegelfeld Immobilien findet sich neuerdings ein interessantes Inserat. In der Objektbeschreibung heißt es: „Der Gesamtbesitz des Stüblerguts hat ein Ausmaß von 1270 Hektar. Der Gutsbesitz besteht aus zwei arrondierten, aber rund 10 Kilometer voneinander entfernten Jagdrevieren. Die Reviere reichen von 850 bis knapp 2000 Meter Seehöhe am Rappoldkogel. Das große Revier Stübler mit Guts- und Wohngebäuden des ,Stüblerguts‘ misst rund 967 Hektar, davon sind ca. 50 Hektar landwirtschaftliche Flächen und 35 Hektar Almen auf der Stubalpe.“

Hoher Geldbedarf
Besagtes Stüblergut hatte René Benkos Laura Privatstiftung im Jahr 2000, in der vermeintlichen wirtschaftlichen Hoch-Zeit des mittlerweile Pleite gegangenen Finanzjongleurs, erworben. Für rund 30 Millionen Euro. Dem Vernehmen nach hatte sich auch Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz dafür interessiert. Fünf Jahre später ist die Liegenschaft, auf der Bankrotteur Benko seiner Jagdleidenschaft nachgehen konnte, wieder auf dem Markt. Offenbar ist Benkos Laura Stiftung, die Signa-Insidern als Schattenreich bzw. Signa 2.0 gilt, dringend auf der Suche nach frischer Liqudidität.

Der Jet war mit 17,6 Millionen bewertet.
Der Jet war mit 17,6 Millionen bewertet.(Bild: Birbaumer Christof)
Benkos Jacht soll um 25 Millionen den Besitzer gewechselt haben.
Benkos Jacht soll um 25 Millionen den Besitzer gewechselt haben.(Bild: MarineTraffic.com/Raphael Belly, Sepp Pail, Krone KREATIV)
Ein Schnäppchen: Benkos Jagdgewehr, das versteigert wurde. Neupreis: 115.080 Euro.
Ein Schnäppchen: Benkos Jagdgewehr, das versteigert wurde. Neupreis: 115.080 Euro.(Bild: Aurena)

Bereits 2024 hatte sich die Laura Stiftung, bei der Benkos Mutter Hauptbegünstigte ist, von der 62-Meter-Jacht RoMa und dem überdimensionierten Privatjet vom Typ Bombardier Global Express getrennt. Das Flugzeug mit einer Reichweite von 11.800 Kilometern war 2022 in internen Büchern mit 17,6 Millionen Euro bewertet gewesen, die Jacht soll rund 25 Millionen Euro eingebracht haben.

Wer bricht die Tresortüren auf?
Im Frühjahr 2025 hatte dann die Ingbe-Stiftung, die nach der Mutter benannt ist und als Bunker der Benkos in Liechtenstein gilt, 360 Kilogramm Gold für rund 30 Millionen Euro zu Geld gemacht. Der Liquiditätsbedarf von Benko und seinem Umfeld ist offenbar gewaltig. Kein Wunder: Seit Beginn des Signa-Konkurs-Tsunamis versucht ein Heer an Kriminalisten, Staatsanwälten und Masseverwaltern die Tresortüren der Benko-Stiftungen, hinter denen der Pleitier hunderte Millionen vor seinen Gläubigern in Sicherheit gebracht zu haben hofft, aufzubrechen. Die Abwehr der zahlreichen Klagen ist mit hohem Kostenaufwand verbunden. Auch Goldbarren und Eigenjagden werden wohl deshalb rechtzeitig zu flüssigem Geld gemacht.

Elitäre Jagdrunde

Nicht ausgeschlossen, dass sich auch der eine oder andere ehemalige Jagdfreund Benkos für das Stüblergut interessieren könnte. René Benko war über Jahre fixer Bestandteil einer elitären Jagdrunde, die es regelmäßig nach Ungarn, Tschechien oder in die rumänischen Karpaten zog. Man reiste standesgemäß im Privatjet und absolvierte die letzten Meter mitunter auch im Helikopter, um auch wildere Tiere wie etwa Bären vor die Flinten zu bekommen. Organisiert wurden diese Runden von einem Liechtensteiner Unternehmer, der gerne im Hintergrund die Fäden zieht.

Neben dem Signa-Gründer immer wieder mit dabei: Der Unternehmer und bekennende Benko-Freund Siegfried Wolf. Der ehemalige Bank-Austria-Generaldirektor und spätere Sberbank-Österreich-Chef Gerhard Randa. Der milliardenschwere deutsche Fleischfabrikant Clemens Tönnies. Oder der ehemalige Boris-Becker-Manager und rumänische Oligarch Ion Tiriac.

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