Exklusivumfrage

Drogen und Bettler Reizthemen in der Landeshauptstadt

Steiermark
14.05.2010 09:01
Der erste Teil der "Steirerkrone"-Exklusivumfrage zur Herbstwahl hat für einigen Spreng- und Gesprächsstoff gesorgt - und auch Teil 2 hat's in sich: Die IMAS-Meinungsforscher haben abgeklopft, wie die Menschen in der Landeshauptstadt ihre Zukunft sehen, was sie auf die Palme bringt bzw. völlig kalt lässt. Aufreger Nummer eins ist die eskalierende Drogensituation auf und um den Grazer Hauptplatz.

Das Linzer Meinungsforschungsinstitut hat den Hauptstädtern (Sample 500, ab 16 Jahren) in den ersten beiden Maiwochen auf den Zahn gefühlt: Stehen sie noch im Bann der Krise oder kehrt wieder der Optimismus zurück? Paul Eiselsberg, Chef von IMAS, kurz und prägnant: "Es geht wieder aufwärts!"

Das belegen die aktuellen Zahlen: Die absolute Mehrheit von 56 Prozent blickt eigenen Angaben zufolge "mit Zuversicht" in die Zukunft. Bei 28 Prozent dominiert die Skepsis, ob die kommenden zwölf Monate tatsächlich überwiegend Positives bringen werden. Eine Minderheit von 13 Prozent spricht hingegen von ausgeprägten Existenzängsten. "Das hat vor allem mit der wirtschaftlichen Situation zu tun", analysiert Eiselsberg im Gespräch mit der "Steirerkrone".

Was die Grazer auf die Palme bringt
Nicht minder spannend auch die Frage, was den Menschen in Graz unter den Nägeln brennt. Darunter sind Probleme, die seit Monaten, ja seit Jahren Politikerköpfe rauchen lassen - von einer Lösung aber noch kilometerweit entfernt sind - Drogen, Betteln, Kriminalität etc.

Gefahrenpotential Hauptplatzdealer
Beginnen wir beim offensichtlichen Aufregerthema Nummer eins, der Suchtproblematik. Dass Dealer auf dem Hauptplatz vor aller Augen mit Drogen handeln, stößt gleich 78 (!) Prozent sauer auf, nur drei Prozent fühlen sich nicht gestört. Es besteht also dringender Handlungsbedarf - von Polizei und Politik.

Wenn Touristen wie Bewohnern an allen Ecken und Enden Hüte bzw. Häferl mit einem "Bitte!" entgegengestreckt werden, dann nervt das viele. 40 Prozent sagen daher, man solle in Graz ein totales Bettelverbot einführen. 19 Prozent können sich mit einem teilweisen Bann anfreunden. Doch immerhin 26 Prozent wollen das Betteln allerdings nach wie vor erlaubt wissen.

Heißes Eisen Umweltzonen
Ein weiteres heißes Eisen: die Umweltzonen, die ja ab 2011 eingeführt werden sollen. Befürworter und Gegner halten sich da in etwa die Waage. "Es ist gut, dass ab kommendem Jahr keine sehr alten Autos mehr ins Grazer Zentrum fahren dürfen", sagt ein Drittel der Befragten, 23 Prozent stimmen dieser Aussage "zum Teil" zu. Mehr als ein Viertel lehnt die Zonen generell ab.

Eindeutiger schon das Ergebnis, was das geplante Murkraftwerk mit Freizeitoase in Puntigam betrifft: Satte 60 Prozent freuen sich voll und ganz bzw. teilweise über das Megaprojekt, nur von 19 Prozent kommt völlige Ablehnung.

Uneinigkeit bei Moscheen
Ein überraschend eindeutiges Votum - übrigens auch im Hinblick auf den Bau von Moscheen: Während vor allem die rechten Parteien das Ende des Abendlandes heraufbeschwören, sind Minarett oder Moschee für die Bürger der steirischen Landeshauptstadt nicht das brennendste Thema. 44 Prozent stehen, so die IMAS-Meinungsforscher, dem Plan der Muslime (eher) positiv gegenüber, 57 Prozent (eher) negativ.

von Gerald Schwaiger, Gerhard Felbinger und Gerald Richter ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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