Tick tick tick

Biologische Uhr der Männer tickt ab 35

Wissenschaft
03.07.2004 19:16
Die biologische Uhr tickt auch bei Männern und spielt für die Fruchtbarkeit eine ebenso große Rolle wie bei Frauen. Laut Forschern der University of Washington in Seattle startet der "Countdown" bereits in einem Alter von 35 Jahren. Dann beginnt routinemäßig der genetische Schaden bei Spermien, der zur männlichen Unfruchtbarkeit führt.
Die Ergebnisse präsentierte die StudienleiterinNarendra Singh auf der Konferenz der amerikanischen Gesellschaftfür Reproduktionsmedizi, berichtet pressetext.austria..
 
Die weit verbreiteten Bedenken, dass sich bei Karrierefrauenaufgrund einer anderen Prioritätensetzung kein Kindersegeneinstellt, wurden lange von der Forschung zur Infertilitätunterstützt. Die Forschung konzentrierte sich darauf, wiesich die Qualität der weiblichen Eizellen mit dem Alter verschlechtert.Das US-Team hat nun erstmals eine molekulare Erklärung dafürgeliefert, warum sich auch kinderlose Karrieremänner Sorgenmachen sollten. Die Wahrscheinlichkeit ein Kind zeugen zu können,reduziert sich ab dem 35 Lebensjahr.
 
Singh untersuchte die Spermien von 60 Freiwilligenzwischen 22 und 60 Jahren. Alle Männer hatten eine normaleSpermienzahl. Männer in der älteren Altersgruppe hattenaber eine höhere Konzentration von Spermien mit gebrochenenDNA-Strängen. Auch das Immunsystem war mit steigendem Alterviel weniger effizient, um schadhafte Spermien für einenprogrammierten Zelltod (Apoptose) auszusortieren. Die Spermienälterer Männer waren auch weniger gewandte Schwimmer.Unabhängig von der Spermienanzahl, so Singh, steht die genetischeQualität der Spermien eng mit dem Alter in Verbindung. Der"Stichtag" für einen ernsthaften Schaden liegt um ein Altervon 35 Jahren.
 
Rauchen ist ein Zusatzrisiko
Laut Forschern legen die Ergebnisse nicht nahe, dassMänner über 35 mit Sicherheit ein Problem mit dem Kinderwunschhaben werden. Insbesondere dann nicht, wenn die Partnerin zwischen20 und 30 Jahre alt ist. Männer, die sich aber um ihre FruchbarkeitSorgen machen, sollten allerdings Risikofaktoren wie Rauchen ausschalten.Rauchen kann zur Schädigung der Spermien-DNA führen.Gegen das Altern könne ein Mann zwar nichts machen; so gutes geht sollte aber der Kontakt mit giftigen Substanzen vermiedenund ein gesunder Lebensstil bewahrt werden.
 
Allein in Großbritannien ist die Zahl derMänner, die in einem Alter von über 40 Jahren erstmalsVater werden, seit den 90er-Jahren um die Hälfte gestiegen.1999 wurde eines von zehn Kindern geboren, dessen Vater alterals 40 Jahre war. In den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl derKinder mit 40+-Vätern um ein Drittel auf 42.000 pro Jahrgestiegen. Also sind Vaterfreuden in höherem Alter nichtausgeschlossen. Beispiele sind Tony Blair, David Bowie und MickJagger.
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