Trickste die Stadt?

UNESCO-Fragen zu Weltkulturerbe unbeantwortet

Wien
06.04.2010 17:29
In einer von der UNESCO geforderten Studie über die optischen Auswirkungen des neuen Hauptbahnhofes und des Komet-Turms in Meidling auf die Weltkulturerbe-Stätten Belvedere und Schönbrunn sind offenbar heikle Fragen nicht behandelt oder verschleiert worden. Das könnte nun dramatische Folgen haben.

"Beim Belvedere ist alles in Ordnung", tönte es aus dem Rathaus: Die Türme rund um den künftigen Hauptbahnhof sind vom Garten aus nicht zu sehen. Eine Ansicht, die allerdings leicht zu widerlegen ist, denn vom Touristenpfad vom Unteren zum Oberen Belvedere treten diese hohen Bauwerke störend in Erscheinung.

Davon ist in der "Visual Impact Study" allerdings nichts zu lesen, weil Sichtpunkte ausgewählt wurden, von denen aus die Türme hinter Bäumen verschwinden. Ein Fachmann: "Das Problem wäre leicht zu lösen, die Türme müssten nur um etwa drei Meter niedriger werden."

Günstige Sichtachsen zur Verschleierung ausgewählt
Nicht so einfach ist die Sache beim Komet-Turm, obwohl auch hier in der Studie keine Gefahr für das Weltkulturerbe aufgezeigt wird. Kein Wunder, wurden doch wieder nur Sichtachsen angenommen, von denen aus das Komet-Hochhaus nicht im Blick ist: Blickt man parallel zum Wienfluss oder gar die Diagonal-Allee in Richtung Meidlinger Tor, ist der Turm klar zu sehen.

Viele heikle Blicke wie jener von der Türmerstube im Stephansdom oder Winterszenarien mit Bäumen ohne Blätter, wie sie die UNESCO verlangt hatte, wurde erst gar nicht untersucht – aus Zeitmangel, hieß es.

von Erich Vorrath, Kronen Zeitung

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