Immer mehr Hitzetage

„Bäume sind wie natürliche Klimaanlagen“

Steiermark
18.04.2019 09:00

Über den Sommer ist es in der Murmetropole kaum auszuhalten, so heiß ist es. Was man dagegen tun kann, ist eine der großen Fragen der Zeit. Die Stadt Graz hat auch schon erste Maßnahmen ergriffen, bislang jedoch nur mit mäßigem Erfolg.

Schon heute ist es im Stadtzentren um fünf Grad wärmer als im Umland. Und bis 2050 soll sich die Anzahl die Hitzetage laut Experten auf mehr als 50 Tage pro Jahr verdoppeln. Schuld daran ist nicht nur der Klimawandel. Die Murmetropole wächst und wird immer mehr verbaut, manche sagen auch „zubetoniert“.

In Wien gibt es ähnliche Probleme. Dort wird jetzt eine ganze Gasse zu einer „kühlen Meile“ umgebaut. Geplant sind kleine Grünflächen neben dem Gehsteig, Baumpflanzungen, eine helle Pflasterung und Nebelduschen. Die Temperatur soll so an Hitzetagen um rund fünf Grad abgesenkt werden. Dadurch werden Parkplätze wegfallen - 48 von 311, also gar nicht so wenige. Der Stadt Wien ist es das aber offenbar wert. Die Kosten sind übrigens mit 2,4 Millionen Euro veranschlagt.

Die Grazer Umweltstadträtin Judith Schwentner (Grüne) findet das Wiener Projekt „nachahmenswert“ und will auch die zuständige Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) davon überzeugen. „Ich werde demnächst das Gespräch mit ihr suchen“, kündigt sie an.

Am besten wäre es, Alleen anzulegen, wie in der Elisabethstraße oder beim Schloss Eggenberg. Aber: Bis die so schön (und wirkungsvoll) werden, wie sie heute sind, dauert es ein Menschenleben, wenn nicht länger. Man könnte einmal klein anfangen. Zum Beispiel in der Brockmanngasse, die eine „Asphaltwüste“ ist. Zwischen der Schönaugasse und der Merangasse, also auf einer Länge von mehreren hundert Metern, steht kein einziger Baum, dafür im Sommer die Hitze. Was ein paar Bäume ausmachen, sieht man in der Parallelstraße, der Steyrergasse - dort ist es an heißen Tagen deutlich kühler.

Ein anderer Weg um für etwas Abkühlung zu sorgen, sind begrünte Fassaden, so wie bei der Uniqa-Zentrale in der Grazer Annenstraße. Dort wurden große Tröge montiert, in die Bäume eingesetzt wurden. Und es wurde eine Art Netz für Kletterpflanzen gespannt.

Für die steirische Hauptstadt sei das ein „Modellprojekt“, betont Schwentner. Soll heißen: Es wäre schön, wenn es mehr davon gäbe. Es gibt eine Förderung von bis zu 40.000 Euro - außer der Versicherung hat bis dato jedoch niemand darum angesucht. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden

Seit Kurzem gibt es noch eine Förderaktion: Bei Baumpflanzungen zahlt die Stadt Graz die Hälfte dazu (nur unter gewissen Voraussetzungen und maximal 700 Euro). „Bäume sind wie natürliche Klimaanlagen“, sagt Schwentner.

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