Ist 5G-Mobilfunk ein Gesundheitsrisiko? In der Mobilfunkindustrie ist man sich sicher, dass dem nicht so ist. Dutzende Mediziner und eine Menge 5G-Skeptiker in der Bevölkerung glauben aber sehr wohl an einen Zusammenhang zwischen 5G-Strahlung und gesundheitlichen Schäden. Sie haben zu Zehntausenden eine Petition gegen den 5G-Netzausbau in Österreich unterschrieben.
Geht es nach der Industrie, bringt uns das superschnelle neue 5G-Netz in ein paar Jahren mobiles Internet mit Gigabit-Geschwindigkeit und äußerst kurzen Antwortzeiten und schafft damit die Grundlagen für futuristische Dinge wie selbstfahrende Autos, 8K- und Virtual-Reality-Streaming.
Laut Medizinern - vor einigen Monaten kursierte ein offener Brief, der vor dem neuen Mobilfunk warnt - bringt 5G aber auch Risiken mit sich und könnte durch seine hohen Frequenzen und seinem dichteren Netz an Sendestationen den Ausbruch gefährlicher Krankheiten wie Krebs und Diabetes begünstigen.
Fast 30.000 Österreicher gegen den 5G-Ausbau
Entsprechend verunsichert sind die Bürger: Eine an die Bundesregierung - konkret Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) gerichtete - österreichische Online-Petition auf weact.campact.de gegen den 5G-Ausbau wurde bis Donnerstagvormittag fast 30.000 Mal unterschrieben.
Die Petition wird nicht nur von Zahntausenden Bürgern, sondern auch von zwei Dutzend Ärzten unterstützt. Sie warnen insbesondere davor, dass man nicht wisse, was 5G-Mobilfunkstrahlung mit dem Gehirn von Kindern mache, dessen Entwicklung erst im Alter von 20 Jahren abgeschlossen sei.
Proteste gegen 5G auch international
Bedenken, die es nicht nur in Österreich gibt: Das IT-Portal „Golem“ führt in einem ausführlichen Artikel zu den Protesten gegen 5G auch eine internationale Petition an, die binnen einer Woche von mehr als 60.000 5G-Skeptikern aus fast 170 Ländern unterschrieben wurde.
In der internationalen Petition heißt es, elektromagnetische Felder seien verantwortlich für allerlei Krankheiten und Schäden an DNA, Zellen und Organen von Mensch und Tier. Die Initiatoren sehen die wichtigsten Todesursachen in Industrieländern - Herz- und Kreislaufleiden und Krebs - durch 5G-Strahlung zumindest begünstigt.
Gesundheitsrisiko für Industrie nicht bewiesen
Bedenken, welche die Mobilfunkbranche seit dem GSM-Handy begleiten und die in den letzten Jahren durch manch eine Studie untermauert, aber auch nicht restlos bewiesen werden konnten. Dementsprechend berufen sich Mobilfunkgegner und -branche - hierzulande organisiert sich die Industrie im Forum Mobilkommunikation, dem Mobilfunker, Netzausrüster und Handyhersteller angehören - jeweils auf verschiedene Studien, um die eigene Position zu stützen.
Tatsächlich dürfte 5G etwas mehr Strahlung abgeben als bisherige Netze - schon durch die steigende Zahl von Sendestationen, Stichwort: Kleinzellen. In der Schweiz gab es deshalb erfolglose Bestrebungen seitens der Mobilfunker, die Strahlenschutzgesetze zu lockern. Das Ansinnen wurde abgewiesen, die strengen Grenzwerte dürften den Netzausbau etwas teurer machen als gedacht.
Apropos Strahlenschutz: Das deutsche Bundesamt für selbigen sieht in 5G-Mobilfunk keine unkalkulierbare Gefahr und am Beginn des Netzausbaus auch keinen Handlungsbedarf. Man werde den Ausbau allerdings wissenschaftlich begleiten und etwaige Auswirkungen der Antennen untersuchen lassen.
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