Mossad-Meisterspion

Eichmann-Jäger Rafi Eitan mit 92 Jahren gestorben

Ausland
24.03.2019 13:02

Der frühere Mossad-Agent Rafi Eitan, der 1960 die Kommandoaktion zur Festnahme des NS-Verbrechers Adolf Eichmann befehligt hatte, ist am Samstag im Alter von 92 Jahren gestorben. Wie der israelische Rundfunk meldete, starb Eitan in einem Krankenhaus in Tel Aviv. Regierungschef Benjamin Netanyahu würdigte den Agenten als „einen der Helden des Geheimdienstes des Staates Israel“.

Er habe sich in zahlreichen Fällen um die Sicherheit des Landes verdient gemacht. „Wir betrauern sein Ableben“, hieß es in einer Erklärung des Ministerpräsidenten. Eitan wurde in den 1950er-Jahren Spion des Auslandsgeheimdienstes Mossad und stieg dort zum Chef der Kommandoaktionen auf. 1960 befehligte er den berühmten Einsatz, der zur Festnahme von Eichmann in Buenos Aires führte.

Spürte Eichmann in Buenos Aires auf
Der einstige SS-Obersturmbannführer Eichmann war ab 1939 im Reichssicherheitshauptamt mit verantwortlich für die Deportation der europäischen Juden in die NS-Vernichtungslager. Nach dem Krieg gelang dem Protokollführer der Wannseekonferenz die Flucht aus einem US-Gefangenenlager. Der Mossad spürte ihn schließlich in Buenos Aires auf und brachte ihn nach Israel. Dort wurde er nach einem neunmonatigen Prozess im Mai 1962 hingerichtet.

Im Alter von 79 Jahren wurde Eitan 2006 ins israelische Parlament gewählt und übernahm den Vorsitz der Rentnerpartei, bevor er Seniorenminister wurde. Damals erzählte er, ein Jahr zuvor am Herzen operiert worden zu sein. „Ich sehe nichts und ich höre nichts, aber ich laufe jeden Morgen, mache Skulpturen und meine Frau sagt, mir geht es gut“, sagte er.

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