Gegen die Abwanderung

Kärntner Gemeinden ringen um jeden Bürger

Kärnten
20.03.2019 11:00

Des einen Freud’, des anderen Leid: Während die Städte im Vorjahr wieder deutlich an Bevölkerung zulegen konnten, muss der Großteil der Kärntner Gemeinden einen Rückgang verkraften. Um den Trend zu stoppen, wollen viele Bürgermeister wieder mit günstigem Wohnraum werben. Dafür werden extra Grundstücke angekauft.

In den großen Kärntner Städten darf man sich die Hände reiben: 100.772 Bewohner lebten zu Jahresbeginn in Klagenfurt und 62.252 in Villach.

Auf der anderen Seite müssen viele Gemeinden hilflos dabei zusehen, wie sie weiter an Mitbürgern verlieren. In Reichenfels etwa ist die Bevölkerung im Vorjahr um 3,03 Prozent geschrumpft. Bürgermeister Manfred Führer will jedoch nicht verzagen: „Es ist eben ein Trend, dass viele Menschen in die Städte ziehen. Wir haben sicher einen Nachteil bei der Infrastruktur. Wir Gemeinden dürfen uns deshalb nicht totreden. Dafür bieten wir ja viele Vorteile: Das Wohnen und Bauen ist bei uns im Vergleich relativ günstig.“

Zudem seien noch immer viele Arbeitsplätze in der Region verfügbar. „Unsere Gemeinde wird also sicher nicht aussterben.“

Bereits seit Jahren ein Sorgenkind ist die frühere Eisenbahnergemeinde Mallnitz: 2018 gab es wieder ein Minus von 2,93 Prozent. „Durch die Digitalisierung bei den ÖBB sind im Laufe der Zeit viele Jobs verlorengegangen. Wir leben jetzt hauptsächlich vom Tourismus - und da werden wir das Angebot weiter ausbauen“, so Bürgermeister Günther Novak.

Zusätzlich habe die Gemeinde neue Grundstücke angekauft. „Damit wollen wir günstigen Wohnbau möglich machen, damit die Menschen bei uns bleiben.“

Den größten Abgang verzeichnete übrigens Diex mit einem Minus von 4,48 Prozent. Bürgermeister Anton Napetschnig sieht es gelassen: „Das liegt nur daran, dass die Asylwerber seit Herbst nicht mehr bei uns leben. Insgesamt haben wir eine positive Geburtenbilanz.“ Im ehemaligen Asylantenheim könnte wieder ein Gastbetrieb entstehen. „Das wäre sehr zu begrüßen. Das würde wieder für Belebung sorgen.“

Porträt von Christian Rosenzopf
Christian Rosenzopf
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