Aktuelle Zahlen

Wieder mehr Kirchenaustritte in der Steiermark

(Bild: APA/ROBERT JAEGER)

In der Steiermark sind im Vorjahr 10.440 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten - das ist eine Steigerung von knapp acht Prozent im Vergleich zu 2017 (damals waren es 9690). Ein Mitgrund dürften Missbrauchsskandale in den USA und Deutschland sein. Zudem sind um etwa sechs Prozent weniger Steirer wieder in die Kirche eingetreten.

Mit Stichtag 31. Dezember 2018 gab es in der Steiermark 805.382 katholische Bürgerinnen und Bürger. Der Katholikenanteil an der Gesamtbevölkerung liegt somit aktuell bei 64,94 Prozent. Vor einem Jahr waren es 815.350 Katholiken und 65,9 Prozent. Seit 2013 hat die Steiermark fast 50.000 Katholiken „verloren“.

Die Steiermark liegt mit 1346 Personen wieder an der Spitze Österreichs, was die Zahl der Wiedereintritte betrifft. In der Zahl sind auch 125 „Widerrufe“ enthalten. Damit sind Katholiken gemeint, die zunächst ihren Austritt erklärt hatten, aber innerhalb der Frist von drei Monaten wieder Abstand von diesem Schritt nahmen.

Missbrauch und Kärntner Kirchenkrise
Was sind die Hintergründe für die Steigerung bei den Kirchenaustritten? Die Diözese meint in einer Aussendung: „In den Zahlen zeigt sich weiterhin der gesamtgesellschaftliche Trend einer loseren Kirchenbindung. Im Herbst 2018 wurden zusätzlich mehr Austritte verzeichnet als in den Jahren davor. Es ist zu vermuten, dass die höheren Austrittszahlen - vor allem im Monat Oktober - auf die Veröffentlichungen zum Thema Missbrauch in den USA und später in Deutschland zurückzuführen sind. Die Rückmeldungen von ausgetretenen Personen bestätigen diese Annahme. Für uns wird dadurch deutlich, dass es uns bisher wohl zu wenig gelungen ist, all die Bemühungen um die Aufarbeitung des Missbrauchsthemas ausreichend und positiv darzustellen. In den letzten Wochen haben wir zusätzlich Rückmeldungen zu Kirchenaustritten erhalten, die die aktuelle Situation der katholischen Kirche in Kärnten aufgreifen.“