Christoph Waltz inszeniert im Beethovenjahr 2020 einen „Fidelio“ am Theater an der Wien. Der österreichische Schauspieler und Oscar-Preisträger hat für seine dritte Opernregie zugesagt - am Uraufführungsort des Stücks. Die zweite Fassung aus dem Jahr 1806 wird dabei Manfred Honeck dirigieren. „Ich will von Herrn Honeck etwas über Musik lernen“, betonte Waltz am Freitag.
2020 wird der 250. Geburtstag des Komponisten gefeiert, seine einzige Oper, „Fidelio“, wurde am Theater an der Wien im Jahr 1805 uraufgeführt. „Wir werden dem breiten Raum geben“, betonte Intendant Roland Geyer, der den Termin passenderweise ins „Fidelio-Foyer“ gelegt hatte. Waltz habe er bei dessen bisherigen Opernarbeiten - 2013 inszenierte er den „Rosenkavalier“, 2016 den „Falstaff“, beides in Antwerpen - kennengelernt und mit „Fidelio“ sein Interesse wecken können. Manfred Honeck, ein jahrzehntelanger Freund, werde erstmals am Haus arbeiten. Beethoven, das sei für ihn „der revolutionärste und aufregendste Komponist überhaupt“, so Honeck, der in der für 16. März 2020 anberaumten Produktion die Wiener Symphoniker dirigieren wird.
Regisseur Waltz gab sich tiefstaplerisch. „Irgendein Geschehen auf der Bühne lässt sich natürlich nicht verhindern. Meine Überzeugung ist aber, dass Musiktheater nicht zu Theatermusik verkommen darf - die Reihenfolge nehme ich sehr, sehr ernst.“ Seine Motivation, Oper zu inszenieren sei seine „Ehrfurcht und Bewunderung für Musik“, sein Ziel, vom Dirigenten etwas zu lernen. „Das ist für mich die beste Methode, in diesem Fall mit Beethoven, etwas über Musik zu lernen. Und darum geht es mir - das ist ganz egoistisch“, erklärte er und zeigte sich zugleich „von der Ehrlichkeit meiner Antwort überrascht, denn ich antworte sonst nie ehrlich“. Musiktheater sei ihm - obwohl selbst Schauspieler - stets näher gelegen als Sprechtheater. „Ich finde es immer komisch, wenn im Theater niemand singt. Wenn schon Theater, dann richtig.“
Welche Solisten für die Jubiläumsproduktion vorgesehen sind, will Geyer erst bei der Spielplanpressekonferenz verraten, fix ist bereits, dass der renommierte US-Architekt Frank Barkow sein erstes Opernbühnenbild gestalten wird. Waltz‘ Ehefrau, die deutsche Kostümbildnerin Judith Holste, die bereits für seinen „Falstaff“ tätig war, wird auch in Wien die Kostüme verantworten.
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