241 Tote, ein kaputter Ruf und ein überforderter Konzern: Nach dem Absturz einer Boeing in Indien mehren sich die Zweifel an der Sicherheit der US-Maschinen. Die Krone hat mit Linienpilot und Luftfahrtexperte Thomas Friesacher gesprochen. Er erklärt, wie Boeing in die Krise schlitterte und warum der europäische Konkurrent Airbus davonzieht.
Während die Untersuchungen zum Absturz einer Boeing 787 in Indien mit 241 Toten noch laufen, musste am Montag bereits die nächste Air-India-Maschine zurück zum Startflughafen umdrehen. Der Pilot vermutete einen technischen Zwischenfall. Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Ob die Umkehr nötig war oder nicht, die Reaktion des Piloten zeigt: Das Vertrauen in Boeing-Maschinen ist angeschlagen. Indische Behörden kündigten inzwischen eine Sonderüberwachung aller Boeing-787-Flugzeuge im Land an.
„Boeing ist angezählt“, sagt Luftfahrtexperte Thomas Friesacher im Gespräch mit der „Krone“. Was derzeit rund um den US-Hersteller passiert, sei keine Pannenserie mehr, sondern die Folge jahrelanger Versäumnisse. Zwei tödliche Abstürze und mehrere Beinahe-Katastrophen hätten das Vertrauen massiv erschüttert.
Zwei Abstürze, 346 Tote
2018 und 2019 stürzten zwei Maschinen des Typs 737 Max ab, einmal in Indonesien, einmal in Äthiopien. Auslöser war ein Fehler in der Assistenzsoftware, der die Piloten überraschte und ihnen jede Kontrolle nahm. 346 Menschen starben.
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