Es war fast eines dieser rar gewordenen Tourismus-Wintermärchen: Eines, bei dem das Familienskigebiet Gaißau-Hintersee zunächst 2010 wegen zu hohen Investitionsbedarfs von den Saalbacher Bergbahnen verkauft wurde. Und dann 2014 von der vorübergehend betreibenden Renwag Beteilungs- und Vertriebs AG in scheinbar erlösende Hände verkauft wurde: In die des chinesischen Schmuckhändlers Zhonghui Wang, der von Olympiawerber Gernot Leitner angeworben wurde und sich über seine Pekinger J&Y Holding Group mit 75 Prozent beteiligte.
Der Chinese versprach bis zu 25 Millionen Euro
Und das mit großen Plänen: 25 Millionen Euro sollten investiert werden. Unter anderem in eine neue 8er- Gondel auf den Anzenberg, eine Beschneiungsanlage oder auch Skizentrum.
Geworden ist aus alldem bisher nichts, trotz entschuldender Insolvenz im Jänner 2017 (Passiva 2,4 Millionen Euro, 90 Gläubiger) und vorerst beigelegten Streitigkeiten mit den Grundbesitzern, allen voran den Bundesforsten, die noch im November über ausstehende Zahlungen und Bankgarantien klagten: Neben dem „Go“ für heuer aus Peking fehlen ein Betriebsleiter und Liftpersonal, zwei Anlagen funktionieren gar nicht. Die neun Lifte stehen still, trotz guter Schneelage. Bisher floss nur so viel Geld, damit der Betrieb bis zur vergangenen Saison möglich war.
Der Bürgermeister von Krispl, Andreas Ploner (ÖVP), sieht die Lage angespannt: „Ich hab die Hoffnung aufgegeben, dass sich in diesem Winter noch viel tut.“ Im 8000 Kilometer entfernten Peking scheint man wenig beeindruckt von den Sorgen: Wang sprach bei Stippvisiten in Gaißau bisher nur von „Missverständnissen“ ...
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