Geschenke für Insassen

Schüler und Studenten als eifrige Weihnachtsengel

Tirol
18.12.2018 11:30

In der Tiroler Fachberufsschule für Holztechnik in Absam sowie im Jugendzentrum der MK Innsbruck ging es kürzlich ordentlich zur Sache. Schüler und Studenten haben viele Sachspenden entgegengenommen und Weihnachtspakete für die Gefangenen des „Ziegelstadls“ vorbereitet. Sie waren mit Elan bei der Sache.

In der Kapelle der Fachberufsschule stapelten sich unzählige Schuhkartons, rundherum lagen unterschiedliche Artikel wie Bodylotions, Haarprodukte, Schminksachen, Schokolade und Zigaretten. Alles Dinge, die von Pfarreien und christlichen Gemeinschaften, aber auch von anderen Organisationen, Vereinen und vielen Privatpersonen für die Gefangenen gespendet wurden.

Klare Ansage
Religionslehrer Andreas Liebl - der, wie berichtet, auch Seelsorger in der Justizanstalt Innsbruck ist - stand inmitten seiner gut gelaunten Schüler und gab Anweisungen: „Löskaffee, Süßigkeiten, Toiletten-Artikel sowie Rauchwaren sind erlaubt. Sehr wichtig ist, dass die Produkte gleichmäßig aufgeteilt werden, damit kein Neid aufkommt.“ Insgesamt 260 von den über 500 benötigten Geschenken bereiteten die Schüler vor.

„Zuerst war es komisch“
Zum ersten Mal beteiligte sich die Schule an der Aktion. „Am Anfang mussten wir uns an den Gedanken gewöhnen, für Straftäter Geschenke einzupacken. Aber wir wollten etwas Neues ausprobieren und haben es nicht bereut“, erklären Manuel Schöpf (16) und Julian Frank (17).

Auch einige kuriose Sachspenden
War unter den Sachspenden auch Nicht-Erlaubtes? „Ja. Zum Beispiel eine Shisha-Pfeife samt Schlauch. Damit könnten sich die Häftlinge selbst bzw. anderen Verletzungen zufügen. Auch Kaugummis und entflammbare Sprays wie Deos sind nicht zugelassen. Ein gefülltes Schminketui für die weiblichen Insassen war ebenso dabei, doch darin befanden sich nicht genügend Artikel für alle Frauen und daher haben wir es nicht verwendet“, sagte Liebl. Diese Spenden erhalten Bewohner eines betreuten Übergangshauses für Strafentlassene.

Ein Fahrzeug voller Schuhkartons
Schauplatzwechsel in das Jugendzentrum der MK Innsbruck in der Sillgasse. Vor der Eingangstür stand ein Pkw beladen mit Schuhkartons voller Gaben. Zahlreiche Studenten, bereit zu Engelsdiensten, tummelten sich rund um das Fahrzeug - wie etwa Florentina Fügenschuh und Carolina Behensky. Einen Karton nach dem anderen trugen sie geduldig hinein und verarbeiteten dann die Spenden.

Verteilung am Hl. Abend
Auch Pater Rektor Christian Marte SJ - zugleich Gefängniskaplan - half tatkräftig mit. „Es ist wichtig, dass Christen an all diejenigen denken, denen es nicht sonderlich gut geht“, erklärte er. Die Geschenke werden von Justizwache-Beamten gründlich kontrolliert und am 24. Dezember an die Insassen verteilt.

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