„Hilfe Mutti, bitte hilf mir, damit ich ned in Häfn muss“ - welche liebende Mutter würde da wohl nicht sämtliche Bedenken über Bord werfen. Und so übergab eine 83-Jährige in Wien-Rudolfsheim einem angeblichen Polizisten Schmuck im Wert von 40.000 Euro, um ihre Tochter nach einem erfundenen Unfall „freizukaufen“.
Schon als sich der Festnetzanrufer als Kriminalbeamter vorstellte, stockte der Pensionistin der Atem. Als ihr dann auch noch mitgeteilt wurde, dass ihre Tochter einen Unfall verursacht habe, und sie wegen einem Problem mit der Versicherung eventuell ins Gefängnis müsse, war die 83-Jährige völlig überfordert.
„Hilfe Mutti, bitte hilf mir!“
Der vermeintlich nette Beamte beruhigte jedoch die betagte Frau - sie müsse „nur“ 80.000 Euro zahlen, und die Sache sei aus der Welt. Als das Opfer mit ihrer Tochter sprechen wollte, hörte sie im Hintergrund tatsächlich sogar eine Frauenstimme: „Hilfe Mutti, bitte hilf mir, damit ich ned in Häfn muss!“
Verzweifelt gestand das ahnungslose Opfer dem Betrüger, dass sie so viel Geld nicht habe. Aber dem „Polizisten“ reichte ja plötzlich auch der Schmuck, den die 83-Jährige Zuhause hatte. Nur wenig später klopfte auch schon ein angeblicher Kollege des falschen Ermittlers an ihre Tür und holte die Präziosen im Wert von rund 40.000 Euro ab. Als der Betrug schließlich aufflog, waren Täter und Beute bereits über alle Berge.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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