Serie Waldis Menschen

Geli Mair: Tiermama statt Heirat

Tierecke
21.06.2018 07:55

Schon mit 15 hatte Geli Mair aus Walding einen Tierzoo. Nach fast tödlichem Unfall mit Elefantenstand fest: statt Heirat und Kinder ein ganzes Leben mit ihren Tieren. Tagwache um fünf Uhr, ins Bett spät nach Mitternacht - sie widmet ihr Leben den Tieren. „Jede Minute mit ihnen bedeutet für mich das größte Glück dieser Erde!“

Sie sitzt auf der Sonnenbank vor ihrem Wohnhaus im Tiergarten Walding. Genau auf dem Mursberg 42. Sie bewundert ihren blumenreichen Garten wie Kunstliebhaber voller Hingabe einen Picasso oder van Gogh. Wenn sie von ihren Tieren spricht, wird ihre Stimme leise und sanft, ihre Augen feucht: Geli Mair, „Oberösterreichs Mutter Teresa der Tiere“ ist eine stille Heldin des Bundeslandes. „Ich habe viele Unterstützer für meine Arche Noah im Grünen kennengelernt“, resümiert Angela Mair, die aber nur „Geli“ gerufen wird. „Von einer alten Dame habe ich ein Buch über Mutter Teresa, der indischen Ordensschwester und Friedensnobelpreisträgerin, bekommen. Sie hat sich der Obdachlosen, Armen, Kranken und Sterbenden angenommen. Ich habe schon viele kranke, verletzte Zirkus-Tiere vor der Schlachtbank gerettet.“ 

Liebe zu exotischen Tieren
Es beginnt alles in Pasching in den 70er-Jahren. Am Bauern- und Gasthof von Maria und Karl Mair. Dort gibt es Kühe, Pferde, Schweine, Hühner, Hunde und Katzen. Und die kleine Geli mittendrin. Die wahre Faszination teilt sie jedoch mit ihrer Mutter – für exotische Tiere. Zu Wölfin „Senta“ gesellt sich bald Gepardin „Laila“, Bärin „Sissy“, die Löwin „Simba“. Unterstützt wird Geli vom 1979 tödlich verunglückten Motorboot-Ex-Welt- und Europameister Erwin Zimmermann aus Linz. Übersiedelt wird aus Platzgründen 1977 ins neue Zuhause auf den Mursberg, oberhalb von Walding. „Meine wunderbaren Eltern haben für mich den Bauernhof in Pasching verkauft.“

„Möchte einmal Elefanten in Afrika erleben!“
Ein lebensgefährlicher Unfall mit ihren Elefanten 1986 im Linzer Römerberg-Tunnel festigt ihren Entschluss: „Keine Heirat, keine Kinder. Ich werde mit den Tieren alt.“ Der Elefant erdrückt sie fast, schwerste Gesichtsverletzungen. „Mit dem Rüssel streichelt er meine Wunden, seinen traurigen Blick vergesse ich nie“, schluchzt Geli. Gibt es noch einen Wunsch? „Ja, einmal möchte ich diese Tiere live in Afrika erleben.“ Der zweite Wunsch wird bald verwirklicht: das neue Bimbi-Land für Kinder in Walding!

Reinhard Waldenberger, Kronen Zeitung

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