Berger ist auch für die beste Kamera des Europäischen Filmpreises nominiert. Zudem hat "Das weiße Band", bei dem der Innsbrucker mit Starregisseur Michael Haneke zusammenarbeitete, nun Chancen auf einen Oscar.
Außenseiter in Hollywood?
Christian Berger gibt sich gegenüber tirol.krone.at aber bescheiden: "Es ist klar, wir haben eindeutig nur Außenseiterchancen. Die Konkurrenz ist riesengroß." Die Erfolgsexplosion des Filmes findet der 64-Jährige aber "unglaublich". Und dank seiner jüngsten Auszeichnung in Los Angeles sind die Chancen auf den begehrten Hollywoodpreis auch noch deutlich gestiegen: "Dieser Preis ist weltweit nach dem Oscar das zweitgrößte, was man in der Branche erreichen kann. Meine Arbeit ist dabei aus den prominentesten Filmfestivals der Welt – von Cannes über Montreal bis Berlin – ausgezeichnet worden."
Aber es gibt auch noch weitere Anzeichen, dass es mit dem Oscar doch klappen könnte, wie Berger weiß: "Jene Akademiemitgliedlieder die dann in Hollywood abstimmen werden, haben den Film bereits gesehen und sehr begeistert aufgenommen."
Neuen 'Look' kreiert
Das Geheimrezept des "weißen Bandes" ist eine Melange aus alter Filmkunst und neuen Technologien. "Wir haben einen einzigartigen 'Look' kreiert", erklärt der Uni-Professor, "wir haben das beste der analogen und digitalen Technik kombiniert. So haben wir ein Schwarz-Weiß-Bild geschaffen, das nicht alt, sondern trotz fehlender Farben modern wirkt."
Der 1945 in Innsbruck geborene Berger ist in der internationalen Filmbranche bereits ein bekanntes "Schwergewicht": Er war neben dem "weißen Band" bei Hanekes Streifen "Die Klavierspielerin" und "Caché" für die Kamera verantwortlich und arbeitete dabei mit Schauspielsstars wie Juliette Binoche, Isabelle Huppert und Daniel Auteuil zusammen.
Ebenso liest sich die Liste der Regisseure, mit denen Berger bereits Projekte verwirklichte, wie das "Who is who" der internationalen Filmbranche: Stephen Gaghan (USA, Oscar-, Emmy und Golden-Globe-Preisträger), Luc Bondy (Schweiz, Nestroy-Preisträger), Wolfgang Glück (Österreich, Oscar-Nominierter 1987), Amos Gitai (Israel, Filmfestival-Locarno-Preisträger).
Übrigens: Seine Karriere startete Berger 1968 als freier Mitarbeiter im ORF-Landesstudio Tirol.
von Manuel Diwosch und Christoph Rauth (krone.at)
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