Den Anstieg bei den Förderansuchen führte Niessl neben den Rahmenbedingungen auch auf die Service- und Beratungstätigkeit der Burgenländischen Energieagentur zurück, die vor 500 Tagen ins Leben gerufen wurde.
Bei Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung beispielsweise hätten die Förderfälle von 406 im Jahr 2007 auf 637 in diesem Jahr zugenommen. Bei teilsolaren Raumheizungen stieg die Zahl der geförderten Anlagen im selben Zeitraum von zwölf auf 171. Das Burgenland hatte für heuer insgesamt vier Millionen Euro an Förderungen vorgesehen. Diese Erwartungen seien übertroffen worden: "Wir sind bereits um eine Million Euro über dem Budget", so Niessl. Der zusätzliche Bedarf könne über die Wohnbauförderung abgedeckt werden.
"Wollen energieautark werden"
"Wir wollen relativ kurzfristig stromautark und bis 2020 energieautark werden", erklärte der Landeshauptmann. Im Burgenland wird bis 2013 angepeilt, den Strombedarf zur Gänze aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Die Energieagentur soll sich im kommenden Jahr auch des Bereichs Elektromobilität - gefördert werden beispielsweise Elektroautos und -fahrräder - annehmen.
Bisher wurden insgesamt etwa 1.000 Beratungen durchgeführt, davon 500 mit Hilfe von 15 externen Beratern. 48 Gemeinden haben ihre Bereitschaft erklärt, kommunale Energiekonzepte zu erarbeiten. Mit Ungarn gibt es im Rahmen des Projekts "ESPAN - Energie Strategie Pannonien" eine grenzüberschreitende Kooperation.
Energieagentur kurbelt Konjunktur an
Niessl bezeichnete die Energieagentur als wichtige Servicestelle, die einen großen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Durch die Förderungen werde auch die Konjunktur angekurbelt. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Agentur liege darin, wie sich ein Haushalt Energie und damit Geld ersparen könne.
Beim Bau von Alternativenergieanlagen würden die Berater leider manchmal zu spät beigezogen - nämlich dann, wenn schon Aufträge an Firmen vergeben seien, meinte der Leiter der Energieagentur, Hans Binder. Dann sei es entsprechend schwierig, "noch etwas zu retten". Beispielsweise würden Anlagen manchmal überdimensioniert geplant, in einigen Fällen würden 30.000 bis 35.000 Euro investiert.
Energieberatung soll Angebot ausweiten
Im kommenden Jahr soll das Angebot der Energieberatung, die bisher nur Privaten zur Verfügung steht, auch auf Gewerbe und Industrie ausgeweitet werden, so Niessl. Außerdem arbeite man auch an einer neuen Photovoltaikförderung.
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