Mit Waffe im Bordell

Justizbeamter bedrohte Kollegen – Haftstrafe

Steiermark
24.06.2009 17:34
Mit einer Pistole soll ein Justizbeamter in einem Grazer Bordell einen Kollegen und den Besitzer bedroht haben. "Ich war betrunken und in einem Ausnahmezustand", rechtfertigt sich der 44-Jährige am Mittwoch vor Gericht, "ich hab das nicht so gemeint. Es tut mir leid!" Für den Richter freilich war die Aktion in keiner Weise nachvollziehbar. Das Urteil: 3.000 Euro Geldstrafe und fünf Monate bedingte Haft.

Von einem Häftling soll er bedroht worden sein, weil er ihm das Handy weggenommen hatte. "Ich hatte Angst", rechtfertigt sich der Justizwachebeamte vor Gericht. Deswegen wollte sich der 44-Jährige eine Waffe zulegen. "Sie haben sechs Faustfeuerwaffen daheim, und da brauchen Sie eine siebente?", wundert sich Richter Gernot Patzak. "Das sind historische Waffen", beteuert der Beschuldigte.

"Schieß dir ins Knie"
Eine dieser Waffen - "ein Erbstück" - nahm er mit in ein Bordell. Dort war er mit einem Kollegen. Laut Kellnerin habe sich der 44-Jährige als Bodyguard ausgegeben und einen Ausweis vom Ministerium vorgezeigt. Dann der "Ausnahmezustand": Im Gang hielt er seinem Kollegen die Pistole an den Hals und drohte: "Noch ein Wort und ich schieß dir ins Knie."

"Alles kompletter Blödsinn"
Ähnliches soll dem Bar-Besitzer passiert sein. "Ich hab ihn gefragt, ob er spinnt. Das war's", erklärt der Kollege. "Haben Sie nie Angst gehabt?", fragt der Richter. Bei der Polizei habe er schließlich von großer Angst gesprochen. "Alles kompletter Blödsinn", betont der 31-Jährige.

Der Gutachter attestiert "psychosoziale Belastung". Die Lebensgefährtin ist schwer krank. Alles keine Rechtfertigung: fünf Monate bedingt und 3.000 Euro Strafe - nicht rechtskräftig.

von Eva Molitschnig, "Steirekrone"

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