Sponsor steigt aus

Die Zukunft von Renault wackelt

Sport
17.02.2009 12:30
Der Hauptsponsor des Formel-1-Teams Renault, der niederländische Finanzkonzern ING, wird seinen 2009 auslaufenden Dreijahres-Vertrag mit dem französischen Rennstall nicht verlängern. Damit macht der weltweit zweitgrößte Formel-1-Sponsor jene Kostenreduktion wahr, die er schon zu Jahresbeginn ankündigte. Der Grund: Der ING-Gruppe fehlt wegen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise das Geld, weshalb weltweit 130.000 Jobs abgebaut werden.

Einem Bericht in der Fachzeitschrift "Formula Money" zufolge ließ ING zuletzt jährlich an die 86 Millionen US-Dollar, das sind 67,1 Millionen Euro, in die Formel 1 fließen. Davon bekam Renault mit 50,7 Millionen Euro den Löwenanteil. ING ist auch offizieller Sponsor der Grand Prix' in Australien, Belgien, Ungarn und Türkei und hat Transparentwerbung auf 13 der derzeit 18 Formel-1-Rennstrecken.

Damit ist die Zukunft von Renault in der Formel 1 gefährdet. Renault ist auch Motorenlieferant und enger Partner des österreichischen Teams Red Bull Racing. Schon für 2009 hat ING sein finanzielles Engagement beim von Flavio Briatore geführten Rennstall, für den auch der spanische Doppelweltmeister Fernando Alonso fährt, um angeblich 40 Prozent gekürzt.

Kein Geld im Mutterkonzern
Auch dem Mutterkonzern Renault geht es finanziell nicht rosig, weshalb man um staatliche Milliarden-Hilfe angesucht hat. Schon bezüglich 2009 war deshalb lange unklar gewesen, ob und wie Renault in der Formel 1 weitermachen würde. Der japanische Autobauer Honda hat sich schon vergangenen Dezember aus der Formel 1 zurückgezogen. Für das Team wird noch immer ein Käufer gesucht. Für die Weltmeisterschaft 2009 wurde ein drastisches Sparprogramm beschlossen.

Mateschitz zweifelt an der Formel 1
Laut Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz hinterfrage sich derzeit wegen der Krise ohnehin die komplette Formel 1, nicht nur Renault. Dass die ganze Formel 1 in einer globalen Rezession ein hohes Risiko berge, sei Fakt, hatte Mateschitz zuletzt am Rand der Testfahrten in Spanien gemeint. Mateschitz hofft, aber dass die Sparmaßnahmen privaten Teams entgegen kommen. "Man hat nie eine Garantie, dass man sich mit 500 Millionen eine Sekunde kaufen kann. Aber die Wahrscheinlichkeit ist größer", so Mateschitz.

Kleiners Budget bei Red Bull und Toro Rosso
Red Bull beteiligt sich an den Renault-Entwicklungskosten für das neue Energie-Rückgewinnungs-Systems KERS, die laut Mateschitz bei 14 bis 16 Millionen liegen. Red Bull hat 2008 erstmals mehr als vier Milliarden Dosen verkauft und zuletzt 3,3 Milliarden Euro umgesetzt. 30 bis 40 Prozent davon werden traditionell ins Marketing gesteckt. "Wenn wir davon zehn Prozent einsparen, haben wir immer noch mehr als die anderen", betonte Mateschitz, der stets konservativ gewirtschaftet, Fremdkapital und damit Schulden gemieden hat. Durch die gesamten Kosteneinsparungen hat auch das Formel-1-Team Red Bull Racing sein Budget deutlich herunterfahren können Angeblich liegt es bei nur noch 120 Millionen Euro.

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(Bild: KMM)



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