10.09.2008 15:53 |

"Aus Sudelküche"

Gerüchte um "Außenminister Gusenbauer"

Im Wahlkampftrubel fehlt ein Gesicht – nämlich das von Demnächst-Alt-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Der ehemalige SPÖ-Chef hält sich derzeit vollkommen aus der Tagespolitik zurück, schweigt zu sämtlichen Themen. So wollte er am Mittwoch auch nicht persönlich auf die von der ÖVP lancierten Gerüchte eingehen, wonach er nach der Wahl in einer neuen Regierung Außenminister werden soll. Sein Sprecher Stefan Hirsch richtete aus, das Gerücht sei "unwahr, stillos und entspringt der Sudelküche". "Das Kapitel Innenpolitik ist für ihn nach der Zeit als Bundeskanzler abgeschlossen", sagte der Vertrauensmann des Kanzlers.
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Gusenbauer selbst sagte am Mittwoch lediglich, er werde sich zukünftig aus der Innenpolitik heraushalten. „Was mich aber sicher weiter interessieren wird, sind die internationale Politik und die Privatwirtschaft“, betonte ein sichtlich entspannter Kanzler im legeren Sommeranzug und ohne Krawatte am Rande der Präsentation des Schulprojekts „Bewegte Kinder“.

ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon hatte zuvor bei der Präsentation der dritten Plakatwelle der ÖVP den Verdacht geäußert, dass der Gusenbauer-Freund und Geschäftsmann Martin Schlaff den SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann unter Druck setzen könnte, um Gusenbauer in einer künftigen Regierung zum Außenminister zu machen (siehe Infobox). Er spekulierte auch, dass Schlaff den SPÖ-Wahlkampf mitfinanziere.

Bures: „Wie der Schelm denkt, so ist er“
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures wies die Angriffe Missethons auf Faymann entschieden zurück. Die Vergabe von Regierungspositionen sei für die SPÖ derzeit kein Thema. „Wie der Schelm denkt, so ist er“, gab sie den Vorwurf zurück. Das gleiche gelte auch für die Vermutung Missethons, dass Schlaff den Wahlkampf der SPÖ mitfinanziert habe. „In bisher jedem Wahlkampf hat uns die ÖVP irgendwelche Geldflüsse unterstellt. Noch immer haben sich diese Unterstellungen als falsch erwiesen“, sagte Bures, die betonte, dass die SPÖ ihren Wahlkampf aus eigenen Mitteln, mit Unterstützung aller Mitglieder und aller Neben- und Landesorganisationen finanziere. In der ÖVP sei das offensichtlich anders.

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