31. Kleinkunstvogel:

Mit argen Gedanken zum Triumph

Steiermark
09.04.2017 19:04

Die Entscheidung war so spannend wie schon lange nicht mehr: Im Finale des 31. Kleinkunstvogel im Theatercafé standen sich sechs sehr unterschiedliche, in ihrer Qualität aber ähnlich starke Kabarett-Talente gegenüber. Letztlich hatten Erika Ratcliffe (Jury-Preis) und Manuel Thalhammer (Publikums-Preis der "Steirerkrone") die Nase vorne und durften mit einem Vogel nach Hause fahren.

Für die unbequemste und polarisierendste Kandidatin hat sich die Fachjury nach langer Beratung entschieden und den Energie Steiermark-Kleinkunstvogel an Erika Ratcliffe vergeben. "Ich habe oft sehr arge Gedanken, aber ich spreche aus", bringt die in Berlin lebende Österreicherin mit japanischer Mutter und jüdischem Vater es selbst auf den Punkt. Sie geht mit ihrer Stand-Up nach US-Format dorthin, wo es weh tut: Rassismus, Hardcore-Feminismus und Vaginalpilz. Ratcliffe kennt kein Tabu und findet genau in dieser Hemmungslosigkeit ihre ganz eigene Stimme. Eine mutige, vielversprechende Siegerin.

"Steirerkrone"-Publikumspreis
Die meisten Stimmen der Besucher - und damit den "Steirerkrone"-Publikumsvogel - konnte sich der Linzer Manuel Thalhammer sichern. Viele Herzen fing er in den ersten Minuten seines Auftritts ein: Souverän flirtete er mit der ORF-Kamera und verabschiedete sich von den Zusehern auf 3sat, ehe er das Publikum auf eine Zugreise mitnahm, während der er die österreichische Seele sezierte.

Stark besetztes Finale
Doch auch die vier anderen Finalisten konnten überzeugen: Der Grazer Michael Großschädl packte seine Erfahrungen in der fremden Kultur Deutschlands in einen köstlich-rasanten Song. Das Duo Rosabell stürmte nach einem erfolglosen Casting für das Miss-Austria-Finale die Kleinkunstbühne mit herzhaften Songs aus ihrem skurrilen Alltag als Kellnerinnen. Jonas Greiner alias Lagger beschrieb, wie die Weltgeschichte aussehen würde, wenn es Smartphones und Facebook schon seit Anbeginn der Menschheit gegeben hätte. Und Christoph Fritz bekannte sich zu seiner Erzfeindschaft zu "Pepi" Hader und erzählte von seiner kleinstädtischen Heimat, in der Veganismus als Einstiegsdroge für Homosexualität gilt.

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