48-Meter-Koloss

Transport von 85-Tonnen-Schiff in OÖ sorgt für Wirbel

Österreich
17.04.2012 09:25
Einer der wohl größten Spezialtransporte geht von Dienstag bis Donnerstag in Oberösterreich über die Bühne. Ein 32 Meter langes, sechs Meter breites und 85 Tonnen schweres Schiff wird auf einem 48 Meter langen Tieflader von Plesching bei Linz nach Friedberg am Moldau-Stausee in Tschechien gebracht. Dazu werden Ampeln, Verkehrszeichen und etliche Leitungen abgebaut, Signalanlagen demontiert.

Die "Marksburg" fuhr bereits Anfang März auf eigenem Kiel von Koblenz am Rhein in Deutschland nach Linz. Nun geht es auf dem Landweg weiter. Am Bestimmungsort wird das 1968 gebaute Schiff renoviert, neu bemalt und fortan als "Adalbert Stifter" Dienst tun, teilte die Betreibergesellschaft Rosenberger Lipno Line s.r.o. mit.

Die Gesamtlänge des Transporters mit der "Marksburg" beträgt 48 Meter bei 7,50 Meter Höhe und fasst ein Gewicht - inklusive Tieflader - von 203 Tonnen. Er wird bis zum Zielort von drei Begleitfahrzeugen und bis zu 14 Mitarbeitern flankiert. Gefahren wird während drei Nächten durch Linz-Urfahr und über Hellmonsödt und Bad Leonfelden nur im Schritttempo, hieß es.

Stromleitungen und Verkehrszeichen als Hindernisse
Am Dienstagnachmittag wurde das Schiff zunächst in Dornach aus der Donau gehievt und anschließend auf einen Spezialanhänger verladen (Bilder). Alles sei plangemäß verlaufen, hieß es von der Betreibergesellschaft. In der Nacht geht es dann von Urfahr in Richtung Leonfeldner Straße und Haselgraben los. Die Linz Linien richten daher von Dienstag, ab 21 Uhr, bis Mittwoch, 6 Uhr früh, einen Schienenersatzverkehr der Straßenbahnlinien 1 und 2 in Urfahr ein.

Auch etliche Verkehrsleiteinrichtungen müssen wegen des Kolosses demontiert werden. An der Kreuzung Pulvermühlstraße/Ferdinand Maklstraße wird etwa die komplette Fahrleitung für die Durchfahrt entfernt und wieder aufgebaut, hieß es von der Betreibergesellschaft. Zudem darf der Transporter eine Straße erst ab 1 Uhr befahren, um die Busse nicht zu behindern. 40 Stromleitungen müssen angehoben bzw. demontiert und dann wiederhergestellt werden. Die erste Etappe endet schließlich im Haselgraben.

140 Menschen an Spezialtransport beteiligt
Am Mittwoch muss der Transport dann durch mehrere Haarnadelkurven dirigiert werden. Sprichwörtlich eng könnte es dabei in einer Doppelkurve vor Hellmonsödt werden. Zudem bleiben an einer Stelle im Ortsgebiet lediglich 13 Zentimeter zum Manövrieren. Eine Herausforderung wird auch der Kreisverkehr in Bad Leonfelden. Geht alles glatt, endet Etappe drei schließlich am Donnerstag am südlichen Ufer des Moldau-Stausees, wo das Schiff zu Wasser gelassen wird.

Der logistische Gesamtaufwand für den Spezialtransport beträgt etwa 400 Montagestunden. Mehr als 28 Behörden und 140 Menschen sind involviert. Der Transport kostet etwa 100.000 Euro. Lukas Dorn-Fussenegger von Lipno Line lobte die "gute Zusammenarbeit mit Partner-Unternehmen und Politik".

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