Das war bitter! Dominic Thiem hat im Super-Krimi zum Auftakt der ATP World Finals in London gegen Novak Djokovic zwar das dramatische Tie-Break im ersten Satz sensationell mit 12:10 gewonnen, am Ende aber die "Schlacht" verloren. Gegen den "Außerirdischen" holte der Österreicher, der am Dienstag erneut in der atemberaubenden O2-Arena im Einsatz ist, zwar seinen allerersten Satz gegen Djokovic überhaupt, doch letztlich jubelte der Serbe über ein 6:7, 6:0, 6:2.
Vor mehr als 17.000 Zuschauern in der eindrucksvollen Arena, in die Thiem nach toller visueller Aufbereitung der Organisatoren einmarschiert war, zeigte der Weltranglisten-Neunte, warum er in diesem Jahr in die Top Ten vorgestoßen war. Der Debütant in der Gruppe "Ivan Lendl" musste sich nach mitreißendem erstem Satz aber doch der weit größeren Routine des zuletzt vierfachen Siegers dieses Events und als Nummer zwei gesetzten Serben beugen. Nach dem ersten Satz wurde die Pause übrigens für eine Aktion anlässlich der neuen Partnerschaft der ATP mit der UNICEF genützt. Mit blauen und weißen Plastiktaschen auf den Sitzen der Zuschauer wurde in der Arena die Nachricht "Together for children" ("Zusammen für Kinder") verbreitet.
Djokovic: "Habe im ersten Satz nicht viel falsch gemacht"
So sehr der erste Satz das Publikum mitgerissen hatte, so enttäuschend verlief der zweite. Thiem gab sofort seinen Aufschlag zweimal ab und geriet rasch mit 0:3 in Rückstand, ab dem Zeitpunkt schien sich der Weltranglisten-Neunte schon in Richtung Entscheidungssatz zu fokussieren. Nach wenig Gegenwehr und nur 23 Minuten war Satz zwei mit 0:6 verloren. Djokovic, der nach dem verlorenen ersten Satz mit einer Frust-Reaktion Dampf abgelassen hatte, war zufrieden mit seiner Leistung. "Ich habe im ersten Satz nicht viel falsch gemacht. Im ersten Satz hat sich die hohe Qualität seines Spiels durchgesetzt. Ich wusste, dass ich stark in die ersten paar Games im zweiten Satz starten musste", sagte der Serbe.
Bresnik: "Da war er dann komplett 'Banane'"
Trainer Bresnik war mit dem Auftritt von Thiem zufrieden. "Ich bin heilfroh mit der Vorstellung. Er hat in den Trainings sehr unterschiedlich gespielt und war vor der Aufgabe außergewöhnlich nervös", freute sich Bresnik. Dennoch sei mehr möglich gewesen, wenn er im Tiebreak schneller die Entscheidung gemacht hätte. "Es ist ein grober Fehler gewesen, dass er es nicht früher ausgemacht hat, sondern zwei Doppelfehler in Folge macht. Wenn das Tiebreak 7:3 oder 7:4 ausgeht, behaupte ich, dass der dritte Satz anders anfängt. Da war er dann komplett 'Banane'."
Nächster Gegner von Thiem ist Monfils
Im zweiten Spiel der Thiem-Gruppe "Ivan Lendl" wurde später am Abend Milos Raonic seiner Favoritenrolle gerecht. Der als Nummer vier gesetzte Kanadier besiegte den Franzosen Gael Monfils (6) nach 1:24 Stunden mit 6:3, 6:4 und führt damit die Wertung an. Thiem trifft damit im Debütanten-Duell am Dienstag auf Monfils, Raonic bekommt es mit Titelverteidiger Djokovic zu tun. Monfils ist der einzige Gruppen-Gegner Thiems, gegen den der Niederösterreicher eine positive Bilanz (1:0) in bisherigen Aufeinandertreffen zu Buche stehen hat.
Der Endstand: Djokovic - Thiem 6:7 (10:12), 6:0, 6:2
14:57 Uhr: Jede Minute können die Spieler auf den Platz kommen, das ist hier immer eine irre Show. Daumendrücken für Dominic.
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