585.000 ¿ verzockt

Brüderpaar gewinnt Prozess gegen Sparkasse Imst

Österreich
24.11.2009 22:12
Ein Tiroler Brüderpaar legte 1999 ganze 700.000 Euro bei der Sparkasse Imst an. Mit konservativen Mitteln wollten sie Zinsen ernten. Nach fünf Jahren der Schock: Von dem Erbe waren nur noch etwas mehr als 100.000 Euro übrig. Die Sparkasse soll alles verzockt haben. Das Gericht verdonnerte das Institut jetzt - allerdings noch nicht rechtskräftig - zur Zahlung von 585.000 Euro.

Es ist fast schon eine Kriminalgeschichte, die sich da in Imst abspielte: Die Brüder Franz und Gottlieb N. erbten 1999 satte 700.000 Euro. Da das Geld nicht sofort gebraucht wurde, wollte das Brüderpaar sparen. Doch wie sich herausstellte war die Sparkasse Imst, die laut Eigenwerbung das Sparen erfunden haben will, offenbar die schlechteste Wahl.

Nach fünf Jahren war ein großes Loch am Konto. Nur noch 100.000 Euro waren von der Erbschaft übrig geblieben. Der Rest soll von den Tiroler Bankern an den Weltbörsen verzockt worden sein.

Anwalt drängte Brüder zu Verzicht
Die Bank sah die Schuld nicht bei sich. Im Gegenteil: Der Aufsichtsratsvorsitzende der Sparkasse Imst, Klaus Gstrein, beschuldigte die Brüder, eine Vereinbarung von 1999 gefälscht zu haben. Gstrein drängte einen der Brüder unter massiven Drohungen, eine Verzichtserklärung zu unterschreiben, um aus der Haftung zu kommen. Eine Vorgehensweise, die Richterin Claudia Zimmermann-Ganahl anprangerte und die auch im weiteren Verlauf der Causa noch strafrechtliche Konsequenzen haben könnte.

Wollten Banker Verfahren beeinflussen?
Vor Gericht war am Dienstag kein einziger Banker glaubwürdig. Die Richterin hielt fest, dass sich die Herren offenbar abgesprochen haben, um das Verfahren zu beeinflussen. Sie legte fest: Die Sparkasse Imst muss 585.000 Euro an die Brüder zahlen. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Von der Bank gab es am Dienstag keine Stellungnahme, am Mittwoch tagt der Aufsichtsrat.

von Matthias Holzmann ("Tiroler Krone") und krone.at

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