Drama am Arlberg

Innsbruckerin unter Lawine: Mann hörte Unglück live mit

Tirol
26.03.2010 15:49
Mehr als drei Stunden war am Donnerstag auf dem Arlberg eine Frau unter einer Lawine wie "einbetoniert". Als sie die Flugretter von Alpin 3 bargen, hatte die gebürtige Innsbruckerin nur noch 30,3 Grad Körpertemperatur - und überlebte. Ihr Ehemann hatte den Lawinenabgang am Mobiltelefon mitgehört und schlug Alarm. Doch die Hilfsaktion lief lange nicht an…

Die gebürtige Innsbruckerin Ingrid Ahrens (57) lebt seit vielen Jahren mit ihrem Mann Hans-Gerd in Südafrika. Einmal im Jahr kommt sie zum Skilauf nach Tirol - diesmal nach St. Anton am Arlberg. Donnerstag trennte sich das Ehepaar auf der Piste kurz.

Um 12.40 Uhr rief die Frau ihren Ehemann an, der erzählt: "Sie sagte, dass sie sich verfahren habe und dass sie später zum vereinbarten Treffpunkt kommen würde. Plötzlich machte es im Mobiltelefon einen Kracher. Ich dachte zunächst an ein Funkloch. Ich rief meine Frau mehrfach zurück, aber sie meldete sich nicht. Ich ging zur Liftstation und berichtete den Vorfall. Man sagte mir, die Frau sitzt sicher in einer Skihütte und feiert, ich solle um 17 Uhr wiederkommen. Ich war frustriert und ging gegen 15.30 Uhr zur Polizei, meldete Ingrid als vermisst."

Daraufhin ging alles schnell: Alpinpolizist Hannes Pfenniger nahm mit Pistenchef Beppo Probst Kontakt auf, der von einer Lawine im Skigebiet abseits der Piste wusste. Um 15.47 Uhr startete der in St. Anton stationierte Notarzthubschrauber Alpin 3 mit Pilot Philipp Dejakom, Notarzt Wolfgang List und Notfallsanitäter Helmut Mittermayr, der berichtet: "Wir waren nach drei Minuten bei der Lawine und sahen zwei Skier. Der Arzt und ich - wir hingen schon am Tau - sahen einen Skischuh und ein Haarbüschel. Wir haben die Frau ausgegraben, der Schnee war hart wie Beton. Sie war immer ansprechbar."

Um 16.20 Uhr war die Frau im Spital und wurde medizinisch versorgt.

von Günther Krauthackl, Tiroler Krone
Foto: Alpin 3/ÖAMTC

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