Kläger geht leer aus

Keine Millionen für verschluderte Hose

Viral
26.06.2007 11:25
Im US-Millionenprozess um seine angeblich von einer Reinigung verlorenen Beinkleider hat der Kläger auf ganzer Linie verloren. Richterin Judith Bartnoff in Washington sprach Roy Pearson am Montag keinen einzigen Cent zu - im Gegenteil, ihm wurden noch die Kosten des Verfahrens aufgebrummt. Die koreanischen Geschäftsleute Jin Chung und seine Frau Soo Chung sind glücklich über den Entscheid. Das Bild zeigt das Einwanderer-Ehepaar an ihrem ersten Arbeitstag nach dem Prozessende.

Weil der Kläger selbst ein Richter ist und sein Vorstoß in der juristischen Welt als hanebüchen eingestuft wurde, droht Pearson nun auch noch der Verlust seines Amtes, was ihm bisher knapp 100 000 Dollar im Jahr eingebracht hat.

Anzughose ging verloren
Pearson hatte die Inhaber des kleinen Reinigungsbetriebs in seiner Washingtoner Nachbarschaft auf Schadensersatz und Schmerzensgeld in Höhe von 54 Millionen Dollar (etwa 40,1 Millionen Euro) verklagt, weil sie angeblich seine Anzugshose verloren hatten.

Im Zuge des zweijährigen Rechtsstreites hatten ihm die Geschäftsbesitzer mehrere Male Geld angeboten, um endlich ihre Ruhe zu haben: erst 300 Dollar, dann 4600 und schließlich 12 500 Dollar. Pearson lehnte stets ab und erhöhte stattdessen seine Forderungen ständig weiter. Dann kam es zum Prozess, bei dem sich Pearson selbst vertrat.

Der Beginn der Saga
Die Saga hatte im Frühling 2005 begonnen, als Pearson einen neuen Job als Richter in Washington erhielt und feststellte, dass ihm die Hosen der für den ehrwürdigen Posten nötigen Anzüge im Schrank zu eng waren. Er brachte sie zu den Custom Cleaners, einer von der Chung- Familie betriebenen Reinigung, die auch einen Änderungsdienst anbietet. Als Pearson seine Hose abholten wollte, war sie verschwunden. Später, so machte er in seiner Klage geltend, habe man eine falsche Hose als seine ausgegeben.

Vollkommen abstruse Forderungen
Mittlerweile stiegen mit den Schmerzen über den angeblichen Verlust auch seine Forderungen nach einer finanziellen Linderung ins Unermessliche. Neben der Erstattung seiner Aufwendungen als sein eigener Anwalt forderte Pearson unter anderem einen Mietwagen, um einmal wöchentlich zu einer weiter entfernten Reinigungsfirma zu fahren. Hauptsächlich begründete er sein Millionen-Begehren jedoch damit, dass die Chungs gegen Gesetze zum Verbraucherschutz verstoßen und damit Reinigungskunden in der ganzen Welt betrogen hätten.

Tränen während des Prozesses
Brach Pearson ob des Verlusts während des Prozesses mehrere Male in Tränen aus, so "wird er nach diesem Urteil wirklich Grund zum Weinen haben", hieß es mit unverhohlener Schadenfreude in einem US- Fernsehkommentar. Und dann kann er noch von Glück sagen, wenn ihm die Chungs nicht ganz die Hose ausziehen: Sie könnten ihn auf Rückerstattung ihrer stattlichen Verteidigungskosten verklagen.

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