Alpine "Kampfansage"

Nordkorea: Kim lässt Skianlage von “Weltklasse” bauen

Ausland
27.05.2013 19:29
Gib acht, Pyeongchang! Wenn in dem südkoreanischen Ort 2018 die Olympischen Winterspiele ausgetragen werden, will Nordkorea dem Feind im Süden mit einer eigenen Skianlage von "Weltklasse" die Stirn bieten. Nach der Fertigstellung des Resorts werde eine "Ski-Welle das Land erfassen", zitierte die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA Machthaber Kim Jong Un, der am Sonntag einen teilweise fertiggestellten Bauabschnitt des Mega-Projekts besichtigte (Bild).

Am Wochenende veröffentlichte Bilder zeigen erstmals die "Masik Pass Skiing Ground" getaufte Wintersport-Anlage, die derzeit unter der Leitung des nordkoreanischen Militärs nahe der Hafenstadt Wonsan an der Ostküste des kommunistischen Landes aus dem Boden gestampft wird. Auf den Aufnahmen ist Staatschef Kim Jong Un umringt von einer Handvoll hochrangiger Militärs zu sehen. Der junge Diktator habe den Offizieren detaillierte Anweisungen, etwa über den jährlichen Schneefall, die Entwässerung und den Pflanzenwuchs in der Region, gegeben, "damit die Piste auch nach der Schneeschmelze schön aussehe", vermeldete KCNA.

Kim verspricht Heli-Port und Seilbahn
Kim sei "sehr zufrieden" mit den Fortschritten beim Bau des Resorts gewesen, das den staatlichen Angaben zufolge Hunderttausende von Quadratmetern umfassen soll. Der höchste Gipfel in dem künftigen Skigebiet liege demnach rund 1.360 Meter über dem Meeresspiegel. Das Mega-Projekt soll bei der Fertigstellung, die noch für diesen Winter rechtzeitig zum Beginn der Wintersport-Saison geplant ist, mit Pisten in allen Schwierigkeitsgraden mit einer Gesamtlänge von rund 110.000 Metern aufwarten. Zudem soll das Resort über ein Hotel, einen Hubschrauberlandeplatz und eine eigene Seilbahn verfügen.

Diktator bestellte Anlage von "Weltklasse"
Der offizielle Spatenstich für das bislang geheim gehaltene Bauprojekt fand laut der staatlichen Nachrichtenagentur vor weniger als einem Jahr auf Anordnung des Machthabers persönlich statt. Geht es nach Kim Jong Uns Vorstellungen, werde nach der Eröffnung des "Masik Pass Skiing Ground" eine wahre "Ski-Welle das Land erfassen", zitierte KCNA den Staatschef. Alles müsse "Weltklasse" haben, so die hochgesteckten Ziele des Diktators.

Regime produziert Skiausrüstung und Bekleidung
Der Standort dürfte zudem von seiner Nähe zur Autobahn Pjöngjang-Wonsan und einem nahe gelegenen Militärflugplatz profitieren. Der Flugplatz könnte angesichts des zu erwartenden Anstiegs der Touristen künftig als ziviler Flughafen genutzt werden, berichtete der britische "Telegraph". Um seinen Landsleuten das Skifahren zu ermöglichen, habe der nordkoreanische Staatschef auch die inländische Produktion von Skiausrüstung und Bekleidung angeordnet. Aufgrund der von der UNO verhängten Sanktionen gegen das Regime ist die Einfuhr von Luxusgütern verboten.

Wintersport-Leidenschaft in der Schweiz entdeckt
Seine Leidenschaft für den Wintersport habe Kim Jong Un vermutlich in seiner Jugend entdeckt, wie westliche Medien in Berichten über das nordkoreanische Wintersport-Projekt anmerken. Kim hatte einen Großteil seiner schulischen Ausbildung in der Schweiz absolviert, wo er in den Genuss der Künste des alpinen Sports kam. Es sei allerdings nicht bekannt, ob der Diktator Abfahrt oder Slalom oder doch eher Snowboarden bevorzuge, ätzte das US-amerikanische "Wall Street Journal".

Von Winterspielen in Südkorea angestachelt
Endgültig dürfte die Lust am Wintersport den Staatschef dann 2011 übermannt haben - als ausgerechnet Pyeongchang im verfeindeten Nachbarland Südkorea den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2018 erhielt. So hatte ein liberaler südkoreanischer Politiker damals den Vorschlag geäußert, als Geste des guten Willens mit dem nördlichen Nachbarn gemeinsam als Co-Gastgeber der Winterspiele zu fungieren. Eine offizielle Reaktion aus Nordkorea gab es jedoch dazu nicht.

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