Rührende Aktion

Busfahrer schenken Kollegen ein Jahr Pflegeurlaub

(Bild: APA/BARBARA GINDL (Symbolbild))

Berührende Sammelaktion in Frankreich: Die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Nizza haben ihrem 32 Jahre alten Kollegen Karim Zaouai ihre Urlaubstage gespendet und so ein Jahr bezahlten Sonderurlaub ermöglicht - damit er sich um seine während der Schwangerschaft erkrankte Frau und ihr künftiges Kind kümmern kann.

Die "Urlaubstage-Sammelaktion" soll es dem Busfahrer ermöglichen, sich ein Jahr lang um seine Frau Carine zu kümmern, die während der Schwangerschaft mit dem zweiten Kind eine Gehirnblutung erlitten hatte. "Sie muss neu gehen lernen und wird ein Jahr lang permanent begleitet werden müssen, wenn sie mit dem Baby nach Hause kommt", sagte Zaouai. Die Entbindung des kleinen Buben per Kaiserschnitt sei für den 17. November vorgesehen.

Der 32-Jährige wusste im Vorfeld nichts über die Sammelaktion seiner Kollegen, wie er der Nachrichtenagentur AFP sagte. Umso größer war die Freude und Erleichterung, Zeit zu haben, sich nun intensiv um die Pflege und Betreuung seiner Frau und seines künftigen Babys zu kümmern.

Neues Gesetz als Grundlage für Aktion
Grundlage für das außergewöhnliche Geschenk seiner Kollegen ist ein Gesetz von Ende April, das es Angestellten mit Zustimmung des Arbeitgebers erlaubt, freie Tage abzutreten, um Familien bei Schicksalsschlägen wie Krankheit oder dem Verlust eines Kindes zur Seite zu stehen.

Für Zaouai sagten mehr als 250 Fahrer der rund 1.200 Mitarbeiter des Verkehrsverbands binnen einer Woche zu, insgesamt 362 freie Tage abzutreten. Letztlich war die Solidarität so groß, dass die berührende Aktion vorzeitig abgebrochen werden konnte.