Nach Bruchlandung

Alitalia übermalt Firmenlogo auf Unglücksflieger

Ausland
04.02.2013 12:54
Nach der Bruchlandung einer Passagiermaschine der rumänischen Gesellschaft Carpatair, die im Auftrag der Alitalia unterwegs war, dürfte sich die italienische Fluggesellschaft wohl Sorgen um ihr Image gemacht haben. Denn kurz nach dem Unglück griff man zum Farbtopf und ließ das Alitalia-Logo auf dem Flieger verschwinden. Bei der Airline verteidigt man das Vorgehen inzwischen.

Eigentlich hatte die Alitalia - ebenso wie die nationale Flugsicherheitsbehörde - angekündigt, sich umgehend in die Ermittlungen zu stürzen, um den Unfallhergang zu klären. Doch zuvor schien es der italienischen Fluggesellschaft wohl wichtiger zu sein, ihren guten Ruf zu wahren bzw. zu retten.

In einer nächtlichen Aktion machte man sich ans Werk und lackierte das ramponierte Flugzeug, das neben der Landebahn im Graben lag, komplett weiß. Am nächsten Morgen erstrahlte der Unglücksflieger in neuem Glanz - keine Spur vom Firmenlogo war mehr zu erkennen, selbst die Fenster waren lackiert worden.

Gewerkschaft gibt Alitalia Schuld am Unglück
Die Vertuschungsaktion der Alitalia änderte aber nichts an der Kritik der Gewerkschaft, deren Vertreter der italienischen Gesellschaft die Schuld an dem Unglück geben. Durch ihren Deal mit der Carpatair gefährde sie die Sicherheit der Fluggäste, denn bei dieser Zusammenarbeit stehe nur das Sparen im Vordergrund. "Eine Handvoll Weiß reicht nicht aus, um die Schande auszulöschen", sagte Gewerkschaftsvertreter Antonio Divietri am Montag.

Alitalia verteidigt nächtliche Lackier-Aktion
Anders sieht man das bei der italienischen Fluglinie: Die Alitalia verteidigte am Montag ihr Krisenmanagement und erklärte, dass dieses Vorgehen überall auf der Welt gängige Praxis sei. Man wolle damit verhindern, dass dem Image der Firma Schaden zugefügt werde und dass es negative Publicity gebe, erklärte ein Sprecher des Unternehmens.

Der Bruchlandung gingen schon viele Probleme voraus
Die Bruchlandung am Samstagabend war allerdings nicht der erste Zwischenfall, die Carpartair hatte in den letzten Monaten immer wieder Probleme. Zuletzt wurden bei einem Brandalarm an Bord vier Passagiere verletzt. Bei der Bruchlandung am Samstagabend wurden 16 Personen verletzt, ein Crew-Mitglied sogar schwer.

Der Flieger vom Typ ATR 72 schoss bei der Landung am Flughafen Rom-Fiumicino über die Piste hinaus (siehe auch Infobox). Derzeit geht man davon aus, dass die ungünstige Wetterlage schuld am Unglück war. Die Ermittlungen laufen.

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